Schöner Erfolg in schwierigen Zeiten

Die Luisenburg-Festspiele bleiben in der nun beendeten Saison 2022 mit 101.605 Besuchern an der Spitze der deutschen Freilichtbühnen. Die Auslastung liegt mit durchschnittlich 63% über dem Schnitt der deutschsprachigen Theater, die sich bekanntlich nach Corona in schwieriger Lage befinden.

Der Renner der Saison war das Musical SISTER ACT mit gut 38.000 Besucherinnen und Besuchern. Im guten prozentualen Schnitt lagen das neue Familienstück TROLLE UNTER UNS (17.300 Zuschauer), die spektakuläre Bearbeitung des Shakespeare Klassikers STURM von Birgit Simmler und Frank Nimsgern (5.200 Zuschauer), das neue Regionalstück ZEITELMOSOS – IM BANN ANDERER MÄCHTE (3.500 Zuschauer) sowie die Konzerte (15.200 Zuschauer). Der von der Kritik und dem Publikum gleichermaßen hochgelobte moderne Klassiker AMADEUS fand dagegen weniger Zuspruch (5.000 Zuschauer).

„Die Menschen suchen in der aktuellen Lage das Unterhaltende. Das dramatische Schauspiel hat es gerade deutlich schwerer“, meint die künstlerische Theaterleiterin Birgit Simmler zu dieser Spielzeit, die unter dem dunklen Schatten der ökonomischen und geopolitischen Krise und deren spürbaren Auswirkungen stand.

Der kaufmännische Theaterleiter André Zaus ist stolz, dass die Luisenburg-Festspiele nach der Corona-Saison 2021 wieder deutlich Boden gutgemacht haben. „Die Hälfte des durch die Pandemie verlorenen Publikums haben wir zurückgewonnen. Die andere Hälfte bekommen wir auch wieder“, gibt er sich optimistisch.

„Wir beobachten das Publikum sehr genau. Wir haben das Ohr am Publikum und hören Lob und Tadel und legen viel Wert auf die kritischen, konstruktiven Stimmen“, so Birgit Simmler zu den Reaktionen der Theaterbesucher auf die Saison. „Unser Ziel war und ist es, künstlerischen Anspruch und wirtschaftliche Notwendigkeit, Kunst und Kasse, im Gleichgewicht zu halten und dabei möglichst die sehr unterschiedlichen Zielgruppen anzusprechen. Wir sind und bleiben ein Publikumstheater auf hohem Niveau.“

Die beiden Theaterleiter verschweigen nicht, dass dies bei der einmaligen Finanzierungsform der Luisenburg-Festspiele nicht immer einfach ist. Die Festspiele müssen, im Gegensatz zu den meisten Theatern, aus den Einnahmen an der Kasse ihre eigenen Immobilien erhalten und gleichen jährlich die Lohnsteigerung und alle Teuerungen selbst aus.

Das Foto zeigt ein volles Haus 2022 (Florian Miedl)

keyboard_arrow_up