Die Spielzeit 2023

Am 3. September endeten die Luisenburg-Festspiele 2023. Die Monate zuvor konnten die Festspiele erstmals seit der Corona-Pandemie ohne zu fürchtende Einschränkungen durchgeführt werden.

Die Eigenproduktionen der Festspiele setzten auf einen Mix aus neuen Werken, gepaart mit etablierten Titeln. Mit FRANKENSTEIN und KALTE FREIHEIT – SPION ZWISCHEN DEN GRENZEN standen zwei ganz besondere Musiktheaterproduktionen auf dem Spielplan, die extra für die Festspiele geschrieben wurden.

Mit SISTER ACT stand ein weiteres Musical auf dem Spielplan. Das Erfolgsmusical von 2022 wurde wiederaufgenommen und konnte mit teils neuer Besetzung (u.a. Denise Lucia Aquino in der Hauptrolle) abermals für große Begeisterung beim Publikum sorgen.

Für Familien schrieb Susanne Felicitas Wolf eine „Luisenburg-Fassung“ der Geschichte DIE SCHÖNE UND DAS BIEST. Das französische Märchen wurde hierfür neu interpretiert und für die Felsenbühne arrangiert.

Mit DER BRANDNER KASPAR 2 – ER KEHRT ZURÜCK gab es eine weitere Wiederaufnahme. Die Schauspielkomödie wurde bereits 2021 auf der Luisenburg gezeigt – damals coronabedingt jedoch mit vielen Einschränkungen, wie z.B. eine maximale Spieldauer von 90 Minuten sowie vorgeschriebenen Abständen im Ensemble. 2023 kehrte der Publikumsliebling Eisi Gulp die Rolle des Boandlkramers zurück. An seiner Seite spielte erstmals der Autor und Regisseur Wolfgang Maria Bauer den Brandner Kaspar.

Im Bereich der Gastspiele wurden wieder eine Operette und eine Oper gezeigt. Die Operette BALL IM SAVOY, ein Gastspiel der Kammeroper Köln und die Oper RIGOLETTO, ein Gastspiel der Landesbühnen Sachsen, konnten qualitativ abermals überzeugen.

Die Komödie CAVEMAN, ein weiters Gastspiel, zeigte ein Ein-Personen-Stück auf der Felsenbühne. Der Darsteller Martin Luding nahm die Zuschauer mit in die Steinzeit und berichtete über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen.

Abgerundet wurde die Spielzeit schließlich mit LUISENBURG SPEZIAL – der Reihe für Konzerte und Kabarett. Hier gab es einen bunten Mix aus Originalen und Tributes.

Die Gesamtbesucherzahl betrug 104.499 Zuschauerinnen und Zuschauer. Darin sind die Eigenproduktionen, die Gastspiele und alle Sonderveranstaltungen (Konzerte, Kabarett) sowie die Generalproben enthalten. Zu dieser Gesamtstatistik gehören die Angebote der Theaterpädagogik, der Jungen Luisenburg. Im Rahmen von DRAMATURGIE 2.0 gab es in diesem Jahr Angebote der Kulturvermittlung, dazu gehören Einführungsvorträge, offene Proben oder auch dramaturgische Abende – also Gesprächsrunden mit Künstlerinnen und Künstlern in der Stadt.

Das bedeutet, dass 2023 wieder ein gutes Plus bei den Besucherzahlen vermeldet werden kann. 109.499 Besucher entsprechen einem Zuwachs von 9,6% im Vergleich zu 2022.

Die Rückgewinnung des Publikums gelingt und das Publikum nimmt das Angebot der Festspiele an.

Im Einzelnen waren die großen Produktionen wie folgt ausgelastet:

DIE SCHÖNE UND DAS BIEST
Familienschauspiel
Besucher:    28.900
Auslastung: 72 %

Das Familienschauspiel war der absolute Publikumsmagnet. Nach absoluten Zahlen wurde kein Stück öfter gesehen, als DIE SCHÖNE UND DAS BIEST. Im Schnitt saßen 1.314 Besucher im Theatersaal. Im Vergleich zum Familienstück 2022 – TROLLE UNTER UNS (Ø 1.022 Besucher) – ist das ein Plus von 23,5 % pro Vorstellung. Beim Blick auf die absoluten Besucherzahlen (TROLLE UNTER UNS: 17.373) ist sogar ein Zuwachs von 66,4% zu verzeichnen.

FRANKENSTEIN
Musiktheater
Besucher:    9.906
Auslastung: 54%

Das Musical FRANKENSTEIN nahm einen weltberühmten Stoff auf, wurde aber komplett neu für die Luisenburg-Festspiele gearbeitet. Die Arbeiten des Kreativ-Teams wurde zum einen durch die Nominierungen für den DMTP gewürdigt, zum anderen sprach sich die Qualität auch schnell beim Publikum rum, sodass am Ende eine gute Auslastung von über 50% erreicht werden konnte. Eine Kuriosität am Rande: Keine einzige Vorstellung FRANKENSTEIN kam ohne Regenschauer aus.

DER BRANDNER KASPAR 2
Komödie
Besucher:    23.856
Auslastung: 82%

Der BRANDNER KASPAR 2 trumpfte wieder mit dem Promi im Ensemble der Luisenburg-Festspiele auf. Entsprechend viele Menschen kamen auch, um Eisi Gulp als Boandlkramer an der Seite des Brandner Kaspars zu erleben. Nach dem Familienschauspiel war die Komödie das meistbesuchte Stück der Luisenburg-Festspiele 2023. Bei der Auslastung liegt DER BRANDNER KASPAR 2 sogar deutlich vor DIE SCHÖNE UND DAS BIEST – allerdings reichen die hervorragenden 82% nur für Platz 2 nach Auslastung.

SISTER ACT
Musical
Besucher:    21.347
Auslastung: 84%

SISTER ACT ist und bleibt ein Erfolgsmusical. Auch 2023 kamen wieder viele Besucher, um die singenden Nonnen zu bestaunen. Mit 84% Auslastung liegt SISTER ACT an der Spitze der Spielzeit 2023 – keine Theaterproduktion war besser ausverkauft als diese. Mit durchschnittlich 1.525 Besuchern liegt SISTER ACT nur knapp unter dem Besucherschnitt des Vorjahres (1.655). Die Wiederaufnahme war also ein voller Erfolg.

KALTE FREIHEIT
Musiktheater
Besucher:    3.218
Auslastung: 44%

KALTE FREIHEIT war das zweite neue Musical bei den Luisenburg-Festspielen 2023. Das dokumentarische Musiktheater schließt an ZUCKER 2019 und an ZEITELMOOS – IM BANN ANDERER MÄCHTE 2022 an. Trotz des anspruchsvollen historischen Stoffes schneidet das Musikdrama mit einer beachtlichen Auslastung ab. Erfreulich ist auch die Nominierung für den DMTP in der Kategorie „Bestes Buch“.

Die Eigenproduktionen stehen im Zentrum der Luisenburg-Festspiele. Sie sind neben der Felsenbühne das Alleinstellungsmerkmal der Festspiele. Mit 87.227 Besuchern sind die Eigenproduktionen der Besuchermagnet. Im Vergleich zu 2022, wo noch 69.224 Besucher die Eigenproduktionen sahen, konnte ein Zuwachs von 26% verzeichnet werden.

Das Gastspiel CAVEMAN lag mit einer Besucherzahl von 3.417 bei einer erfreulichen Auslastung von 62%. Die Operette BALL IM SAVOY sahen 5.017 Zuschauerinnen und Zuschauer (54% Auslastung) und die Oper RIGOLETTO besuchten 2.161 Personen was einer Auslastung von 46% entspricht.

LUISENBURG SPEZIAL, die Konzertreihe, hatte eine Auslastung von 77% und es kamen 8.292 Besucher auf die Luisenburg. Am erfolgreichsten waren die Tribute Shows zum Ende der Spielzeit. THE MAGIC OF QUEEN lockte 1.811 Besucher an, die ABBA NIGHT sogar 1.819. Das beliebteste „Original“ war MANFRED MANN‘s EARTH BAND mit 1.711 Besuchern.

Insgesamt war die Spielzeit 2023 bei den großen Produktionen sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik außergewöhnlich erfolgreich. Die Resonanz auf die künstlerische Qualität und die ästhetische Breite der Produktionen war bemerkenswert und zeigt, dass die Festspiele einen herausragenden Platz bei den Open-Air-Bühnen in Deutschland einnehmen.

 

 

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