Die Corona-Pandemie und die Verschiebung der Festspiel-Saison
Im Frühjahr 2020 erreichte die Corona-Pandemie Deutschland. Trotz anfänglichem Optimismus mussten die Stadt Wunsiedel und der Stadtrat dann Ende April reagieren und die Spielzeit 2020 in das Jahr 2021 verschieben. Ein regulärer Spielbetrieb war unter den Bedingungen des Gesundheitsschutzes nicht mehr möglich. Die Festspiele konnten mit der Verschiebung den Besuchern, die bereits Karten gebucht hatten, neue Termine für 2021 nennen. Die überwältigende Mehrheit der Festspielkunden folgte diesem Plan und behielten ihre Karten.
Nur die LuisenburgXtra Veranstaltungen, die ohnehin für ein kleineres Publikum im Museumshof konzipiert waren, konnten auf der Luisenburg gezeigt werden. Um die strengen Hygienevorschriften entsprechend umzusetzen, wurde im Zuschauerraum des Festspieltheaters eine separate Bühne errichtet.
2020 hätten wir gerne “130 Jahre Luisenburg-Festspiele” gefeiert. Doch die Realität sorgte dann für den einzigen Ausfall der Festspiele, der nicht von einem Krieg bedingt war.
Konzerte im Felsenlabyrinth
Abgesehen von vereinzelten Aktionen wie Autokinos oder Livestreams stand die Kulturwelt in Deutschland still. In Wunsiedel engagierten sich einige Künstler, um zumindest ein bisschen Kultur anbieten zu können. Mit einem entsprechenden Hygienekonzept spielten BAD AS WE, ANDY LANG und PHILIPP RIEDEL Konzerte auf dem alten Theaterplatz im Felsenlabyrinth.
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Nova Taxi
Eine musikalische Lesung
Mit Alfred Schedl kommt das Urgestein der Festspiele für einen literarischen Abend zurück nach Wunsiedel. Der beliebte Schauspieler war von 1992 bis 2015 und 2017 als Darsteller in vielen Rollen zu erleben, unter anderem im legendären Brandner Kaspar aus dem Jahr 2009.
Sein exklusiver Abend aus Gedanken, Texten und Gefühlen ist wie eine poetische Reise durch das Leben, so tiefsinnig wie überraschend und voller Humor. Schedl interpretiert auf seine eigene, sehr wahrhaftige Art Texte von T.S. Eliot bis Jaques Lacan, erzählt von Männern und Frauen und widmet sich dem Unterschied von Realität und Illusionen.
Er wird auf seiner Grand Tour durchs Leben begleitet von Heinz Grobmeier, der zur Poesie der Worte Klangräume entwirft, die eine einzigartige Atmosphäre erschaffen. Die beiden erfüllen das Festspieltheater der Luisenburg mit einem eigenartigen Theaterzauber, den es so nicht noch nie gab.
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SCHULD UND SCHEIN. EIN GELDSTÜCK
von Ulf Schmidt
Was um Himmels willen sind Derivate? Haben Finanzhaie Flossen? Hand aufs Herz: Wozu brauchen Sie eigentlich eine Bank?
Diese und viele andere Fragen beantwortet eine der hippsten Boygroups, die es zur Zeit auf Deutschlands Bühnen zu erleben gibt: Philipp Moschitz, Paul Kaiser, Butz Buse, Marc-Philipp Kochendörfer und Hubert Schedlbauer erzählen Ihnen die wahre Geschichte des Geldes, seiner verschlungenen Wege und zwielichtigen Umwege, die keine Kontobewegung abbilden kann.
Sie stellen Ihnen die Nutznießer Ihres hart verdienten Geldes vor, beschwören arme Schlucker und geiseln fiese Finanzjongleure. Es kommen die naiven Anleger zu Wort und Spekulanten lassen die Hosen runter.
Kurz gesagt, ein Theaterabend, der das Bankensystem und seine Auswüchse in witzigen Dialogen und atemberaubenden Wortwechseln erklärt und zwar so, dass Sie es endgültig verstehen werden. Es wird agitiert, aufgeklärt, gestritten, belehrt, gesungen, getanzt – alles, was es braucht, um in knapp zwei Stunden Infotainment das irrsinnige System des Geldhandels zu begreifen.
In über 170 Vorstellungen hat Schuld und Schein bereits die Zuschauer begeistert und so manchen Bankdirektor um den Schlaf gebracht.
Regie und Bühne: Jochen Schölch Kostüme: Cornelia Petz Choreographie und musikalische Leitung: Philipp Moschitz Dramaturgie: Katharina Schöfl
Mit Butz Buse, Paul Kaiser, Marc-Philipp Kochendörfer, Philipp Moschitz, Hubert Schedlbauer
Eine Produktion des Metropoltheaters München.
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KRAFTBAYRISCHES
AUS DER BAUERNEROTIK
Maria Hafner und Franz Josef Strohmeier haben tief geforscht und sind auf einen Heimatdichter gestoßen, der der urbayrischen Erotik ein Denkmal gesetzt hat: Georg Queri, ein Querdenker und zu Unrecht vergessener Ketzer gegen die Langeweile.
Herausgekommen ist Deftiges aus vergangenen Tagen und Nächten, sozusagen ein echter Höhepunkt der Bauernerotik. Kein Abend für die ganze Familie!
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Stefan Eichner
spielt Reinhard Mey
Sie hören viel Reinhard Mey, oder? Die Gitarre und die Art der Texte erinnern mich sehr daran – wunderbar!“. Diese und ähnliche Fragen bekommt Stefan Eichner nach seinen Konzerten immer wieder zu hören. Nicht von ungefähr, denn in der Tat ist der „Entspannte Franke“ ein Liebhaber der Chansons von Deutschlands bekanntestem Liedermacher und hat sein Gitarrenspiel größtenteils mit Liedern von Reinhard Mey gelernt und verfeinert.
Stefan Eichner hat sich einen Wunsch erfüllt und ein abendfüllendes Reinhard-Mey-Chanson-Bühnenprogramm zusammengestellt, das er neben seinen eigenen Musik-Kabarett-Programmen an ausgesuchten Terminen live spielt. Natürlich, wie Reinhard Mey selbst, ohne Band. Nur mit Gitarre
Der Künstler beschreibt den Abend so: „Die Lieder begleiten mich seit über 20 Jahren: Zu Hause, auf Tour, eigentlich ständig. Reinhard ist einzigartig, nicht zu kopieren und darum soll es an diesem Liederabend auch nicht gehen. Vielmehr ist es eine Hommage, ein Streifzug durch über vier Jahrzehnte seines Schaffens.“
Nach dem großen Erfolg des Liederabends im Sommer 2019 in Wunsiedel gibt es ein Wiederhören mit Stefan Eichner und Reinhard Mey und rund zwei Dutzend Liedern und Chansons. Seien Sie dabei.
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DER KONTRABASS
von Patrick Süskind
Ein Soloabend über Musik und Liebe in Zeiten der Einsamkeit. Franz Josef Strohmeier, ein guter Bekannter auf der Luisenburg, jongliert in seiner Paraderolle zwischen Witz, Satire und Melancholie und erweckt den berühmten Monolog über ein Leben mit einem voluminösen Instrument zu neuem Leben. Eine wunderbare Ein-Mann-Show!
PERSPEKTIVEN DES MUSICALS 2020
„Uraufführungen im deutschsprachigen Raum – Eintagsfliegen oder neues Repertoire?“
Das Musicalsymposium 2020 wurde erstmals von den Luisenburg-Festspielen Wunsiedel und der Deutschen Musical Akademie gemeinsam veranstaltet. Über 60 Gäste aus der Musicalszene kamen an einem Wochenende auf der Luisenburg zusammen. Darunter Vertreter der Theater, der Verlage, der kommerziellen Anbieter, der Wissenschaft und last but not least diejenigen, die Musicals schreiben: Komponisten, Autoren und Textdichter.
Neben Fach- und Impulsvorträgen gab es auch Musical-Darbietungen sowie reichlich Zeit zum Kennenlernen und Netzwerken, um zu erreichen, dass mehr gute deutsche Musicals auf die Bühnen kommen.
Neben dem Showcase – neun Musicals auf der Bühne – gab es eine Stückebörse und einen Intendanten-Sandkasten.
Die Tagungsreihe wird unterstützt durch die Oberfrankenstiftung.