Schauspielerbegrüßung auf der Luisenburg

Wollmützen und Outdoor-Jacken gehörten zur Pflichtgarderobe bei der traditionellen Schauspielerbegrüßung der Luisenburg-Festspiele, die am 2. Mai 2017 stattfand. Bei gerade einmal 3° C bevölkerten Schauspieler und Mitarbeiter der diesjährigen Saison den Zuschauerraum, um den Start der Proben auf Deutschlands ältester Naturbühne zu zelebrieren.

Ein „herzliches Grüßgott“ rief Wunsiedels erster Bürgermeister Karl-Willi Beck dem diesjährigen Luisenburg-Ensemble entgegen. Wunsiedels Stadtoberhaupt wünschte den Künstlern erfolgreiche Vorstellungen und hieß einige altgediente Schauspieler namentlich willkommen. Nach dem langen Winterschlaf auf Deutschlands ältester Naturbühne sei es immer wieder schön zu sehen, wie die Luisenburg im Frühjahr wieder zum Leben erwache. „Da spürt man, dass alles wieder auf die Spur kommt,“ so Beck.

Für die Freunde und Förderer der Luisenburg-Festspiele e.V. sprach Vorstandsvorsitzender Manfred Hack ein Grußwort. „Wer einmal auf der Luisenburg war, der kommt immer wieder hierher“ – so das Fazit Hacks. Er richtete sich an Intendant Michael Lerchenberg und sprach diesem seinen Dank für 14 äußerst erfolgreiche Jahre auf der Luisenburg aus. Hack hob den Neu- und Umbau des Betriebsgebäudes in den Jahren 2010-2014 als eine der großen Leistungen der Ära Lerchenberg hervor und richtete seinen Dank dafür an den Ersten Bürgermeister und an Michael Lerchenberg. Die Freunde und Förderer unterstützen unter anderem die ganzjährige Arbeit der Theaterpädagogik auf der Luisenburg.

Intendant Michael Lerchenberg gab den Startschuss zur diesjährigen Saison der Luisenburg-Festspiele. Mit Stolz dürfe er zurückblicken auf seine Zeit als Intendant und das auf der Luisenburg Erreichte. Auch er erinnerte an die Zeit des Neu- und Umbaus. „Wir haben hier gemeinsam so manches Theater veranstaltet,“ so Lerchenberg an die Adresse des Ersten Bürgermeisters. Es gebe zwei schwierige Spielzeiten in der Amtszeit eines Intendanten: die erste und die letzte, so Lerchenberg. „In der letzten Spielzeit wollen wir noch einmal alle miteinander zeigen, was wir auf der Luisenburg können!“.

Er begrüßte besonders das Ensemble von Eva Toffols Familienmusical „Heidi“. Zum ersten Mal in der Geschichte der Luisenburg-Familienstücke wird hier ein veritables Musical auf die Bühne gebracht. Zur Abschiedsspielzeit übernimmt wieder Eva-Maria Lerchenberg-Thöny Regie und Choreografie des Familienstücks, die bereits zu Beginn von Lerchenbergs Intendanz 2004 die Familienstücke auf die Bühne gebracht und das Familientheater auf der Luisenburg seither maßgeblich mitgeprägt hat – zuletzt 2015 mit „Der kleine Wikinger“.

Lerchenberg bekräftigte auch die Verbundenheit mit der Tradition der Luisenburg. Das diesjährige Volksstück stamme von Alois Johannes Lippl, der in seiner Funktion als Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels nach dem Krieg „in gewisser Weise auch der erste Luisenburg-Nachkriegsintendant“ gewesen sei.

Zur Freude um die wiedererweckte Luisenburg gesellte sich aber auch ein trauernder Blick zurück: Die Redner erinnerten an die im letzten Herbst verstorbenen Luisenburg-Mitarbeiter Martha Baumeister-Boettge und Michael Altmann. Martha Baumeister-Boettge hatte lange die Leitung des Künstlerischen Betriebsbüros der Luisenburg inne gehabt. Michael Altmann hatte in der letzten Spielzeit mit der Hauptrolle in „Der verkaufte Großvater“ seine letzten Auftritte auf einer Theaterbühne.

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