Newsletter der Luisenburg-Festspiele 03/2024

Was tut sich auf der Luisenburg?

Noch ist Winter, aber auf der Luisenburg sind die Vorbereitungen für die neue Spielzeit bereits im Gange. Der dritte Newsletter des Jahres gibt einen Einblick in den aktuellen Stand und zeigt Hintergründe auf.

Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen.

Pippi kommt zurück auf die Felsenbühne

Sie gehört zu den beliebtesten Figuren der Weltliteratur: Pippi Langstrumpf begeistert seit Generationen Jung und Alt. Auch bei den Festspielen hatte die freche und selbstbewusste Göre insgesamt schon vier Auftritte.

In diesem Jahr kommt PIPPI LANGSTRUMPF, gespielt von Nachwuchs-Preisträgerin Lisa Mader, in einer Inszenierung von Veronika Wolff und in der Ausstattung von Sabine Lindner auf die Luisenburg. Das Team hat zusammen viel Felsenbühnenerfahrung aus den Produktionen AMADEUS, PINOCCHIO und DIE SCHÖNE UND DAS BIEST.

Die Vorbereitungen für das Familienstück (Premiere am 14. Mai) sind in vollem Gange. Sabine Lindner gibt Auskunft über den Stand der Arbeiten und über die Entstehung einer neuen PIPPI LANGSTRUMPF für die Bühne.

PIPPI LANGSTRUMPF
© Florian Miedl

Sabine Lindner, du hast schon für die Luisenburg gearbeitet und kennst die sehr speziellen Bedingungen der Bühne und des Wetters. Was ist die besondere Herausforderung von PIPPI auf der Bühne?

Die Luisenburg ist ein ganz besonderer Spielort, aus meiner Sicht einer der schönsten, wenn nicht die schönste Freilichtbühne Deutschlands. Die Herausforderung ist, die dominante Bühne gut zu nutzen, nicht zu verbauen, dennoch eine Atmosphäre und Spielorte zu schaffen, die dem Stück und dem Konzept zuträglich sind.

Sabine Lindner
© Sabine Lindner

Wie ist die Zusammenarbeit mit Regie bei der Ausstattung?

Veronika Wolff und ich bereiten uns akribisch vor und loten ausführlich aus, in welche Richtung die Produktion gehen soll. Es folgen Skizzen, Absprachen, Modell- und Kostümvorschläge und viele weitere Gespräche. Hier bei PIPPI nannte mir Veronika als erstes Stichwort “Zirkus” und es erweiterte sich im Laufe der Gespräche auf Abenteuerspielplatz, Reisen, Schifffahrt, Freiheit …

Figurine für PIPPI LANGSTRUMPF Kostüme

Wie müssen wir uns das konkret vorstellen, bis die Bühne Pippis Welt geworden ist?

Im letzten Sommer haben wir angefangen und im Laufe der Zeit entstand der Gesamtentwurf, das Modell, die verschiedensten Zeichnungen und Anforderungslisten. Im Januar haben wir das im Haus bei der Intendantin Birgit Simmler und dem Technischen Leiter Fabian Schröter vorgestellt. Anfang Februar war dann der Übergabetermin an die Werkstätten und seitdem wird gebaut. Es existiert ein maßstabsgerechtes Modell und wir haben Figurinen der Kostüme. Wir haben Material und Umsetzung besprochen, auch unter den Sicherheitsanforderungen der Bühne. Der Technische Leiter ist da federführend und Schlosserei und Tischlerei erarbeiten die Bühnenteile und später bemalt sie die Bühnenmalerin. Die Requisiten wurden besprochen und wir stimmen uns laufend über Detailfragen ab. Aktuell werden in der Kostümabteilung Stoffe ausgesucht, Schnitte besprochen und die Umzüge abgeklärt. Bei PIPPI gibt es viele verschiedene Szenen und mehrere Rollenwechsel.

Ihr seid gut vorbereitet und steht in den Startlöchern.

Am 14. April beginnen die Proben und dann muss alles passen für die Anproben der Kostüme und die Einrichtung auf der Bühne. Wir sind heiß darauf und freuen uns sehr, wenn es losgeht.

Danke, Sabine Lindner.

Ausschnitt des Bühnenbildes

Von der Bühne ins Klassenzimmer

Maurice Daniel Ernst nimmt das junge Publikum an die Hand

Maurice Daniel Ernst ist auf der Luisenburg ein Publikumsliebling und Allrounder des Theaters – Musicaldarsteller, Schauspieler, Sänger, Musik- und Gesangspädagoge.

In diesem Jahr konzentriert er sich auf die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Es ist ihm ein Anliegen, jungen Leuten das Theater in all seinen Facetten näher zu bringen und eine Möglichkeit zur Partizipation zu bieten.

Maurice Daniel Ernst
© Kerstin Muth

Maurice Daniel Ernst, Du hast 2018 den Nachwuchspreis der Festspiele bekommen. Wir haben Dich als Pinocchio gesehen, als Gangster in SISTER ACT, als männliche Hauptrolle in TROLLE UNTER UNS und als Geheimagent in KALTE FREIHEIT.

Du wirst Dich in diesem Jahr ganz den Jüngsten widmen. Du hast ein Programm entwickelt, das jungen Menschen das Theater näherbringt.

Es ist immer eine gute Idee ein Stück, eine Aufführung, ein theatrales Erlebnis, nicht nur das sein zu lassen, was es auf den ersten Blick ist, sondern, vor allem jungen Menschen, eine Möglichkeit zu bieten das Erlebte nach-, bzw. das zu Erlebende vorzubereiten. Nicht, dass man Theater erklärt – vielmehr werden die Türen des Theaters nur noch weiter aufgemacht, und den Zuschauenden Antennen geschenkt, die ihnen erlauben mehr wahrzunehmen und zu entdecken, als das auf den ersten Blick für möglich erscheint. Ein Theaterbesuch soll zu einer umfassenden Begegnung gemacht werden.

Maurice Daniel Ernst als Pinocchio
PINOCCHIO 2021, © Florian Miedl

Diese Workshops finden bei uns im Rahmen der Kulturvermittlung und der Theaterpädagogik statt. Warum ist die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wichtig?

Mein Ziel ist, dass unsere Gäste einen Theaterbesuch als Begegnung mit ihren Mitmenschen wahrnehmen, bei der es darum geht, sich einem Stoff zu öffnen, dabei etwas zu fühlen oder zu denken, und sich dann auch über das Gefühlte und Gedachte auszutauschen. Mit uns als Künstler*innen, oder gar mit den jeweiligen Sitznachbar*innen vor Ort, oder zu Hause mit der Familie. Theater ist ein gemeinsames Erlebnis, dass uns aufzeigt: Wir sind nicht allein. Die Skills, die man für so ein gemeinsames Erlebnis benötigt; Interesse, Empathie, Mut zum Austausch, etc., genau die wollen vermittelt werden; und das beginnt am besten schon bei unseren jüngsten Zuschauer*innen.

Was machst Du, wenn Du Dich nicht der theaterpädagogischen Arbeit widmest?

Ich stehe selbst auf der Bühne und versuche mich beim Spielen so weit zu öffnen, dass meine Gegenüber, also die Menschen, die mir zuschauen, eingeladen werden, Kontakt aufzunehmen. Denn auf der Bühne gilt: Ohne jemanden, der zuschaut, lohnt sich kein Spiel, doch ohne Spiel gibt es keinen Grund zusammenzukommen.

So gesehen arbeite ich auch beim Spielen als Theaterpädagoge.

Vielen Dank, Maurice.

SISTER ACT mit Maurice Daniel Ernst (r.)
© Florian Miedl

Die Theaterpädagogik der Luisenburg-Festspiele hat einen neuen Partner

Es gehört zu den renommiertesten und produktivsten Kinder- und Jugendtheatern in Deutschland: das Theater Pfütze in Nürnberg.

Mit ihm haben die Festspiele für diese Spielzeit eine Partnerschaft vereinbart.

Gegründet wurde Theater Pfütze 1986 von Studierenden in Nürnberg. Heute ist es aus der Theaterlandschaft Frankens nicht mehr wegzudenken. Neben diversen Eigenproduktionen zeichnen Dramatisierungen bekannter Kinderromane, oft in Zusammenarbeit mit den Autoren und Autorinnen der Bücher, den Spielplan aus. Das Theater wurde mehrfach ausgezeichnet und ist mit Gastspielen auch im Ausland unterwegs.

Wir bieten ab März die Produktion 35 Kilo Hoffnung als Klassenzimmerstück an und betreuen das Stück auf Wunsch auch“, sagt Birgit Simmler, die künstlerische Theaterleiterin der Festspiele. „Das realistische und berührende Stück handelt von dem 13-jährigen David und seinem Großvater, der ihm hilft, sich zu selbst zu finden.

Die Theaterpädagogik der Festspiele gibt bei Interesse nähere Auskünfte über jungeluisenburg@wunsiedel.de

Auch auf der Website unter www.luisenburg-aktuell.de/paedagogik/ gibt es mehr Informationen.

35 Kilo Hoffnung
© Theater Pfütze / Philip Henze

Save the Date

29. April – 01. Mai 2024: oberFRINGE
Die Deutsche Musical Akademie (DMA) hat in Kooperation mit den Luisenburg-Festspielen Wunsiedel die erste deutsche Musical-Messe ins Leben gerufen. Als weitere Kooperationspartner konnten das Theater Hof, die Universität Bayreuth und das BLSV Sportcamp Nordbayern in Bischofsgrün gewonnen werden.
Mehr Information

Newsletter verpasst?

In unserem Newsletter-Archiv finden Sie alle Ausgaben des Luisenburg-Newsletters.

keyboard_arrow_up