Newsletter der Luisenburg-Festspiele 01/2023

Der neue Newsletter – jetzt ist er da und verrät sogleich, was Eisi Gulp und der neue Star in SISTER ACT, Denise Lucia Aquino, wirklich über das Leben und ihre Arbeit denken! In exklusiven Gesprächen erzählen sie und Christoph Drewitz, der Regisseur von FRANKENSTEIN, was sie bewegt und mit welchen Gefühlen sie in diesem Sommer zu den Festspielen kommen.

Von Niederkaltenkirchen auf die Luisenburg –
Eisi Gulp exklusiv

2021 hat er das Publikum im Fichtelgebirge begeistert. In diesem Sommer kehrt er auf „seine“ Bühne zurück.

Eisi Gulp, bekannt aus Film und Fernsehen und den Eberhofer-Krimis und Dahoam is Dahoam, hat noch etwas Zeit, bis er in drei Wochen für die Wiederaufnahmeproben der beliebten Fortsetzungsgeschichte um den Brandner Kaspar nach Wunsiedel kommt. Eine gute Gelegenheit, ihn in seinem bayerischen Domizil zu fragen, was ihn beschäftigt und was er macht, wenn er nicht als irrwitziger Tod den Himmel und die Erde durcheinanderbringt.

Lieber Eisi Gulp, du spielst das zweite Mal den Boandlkramer auf der Luisenburg. Mit welchen Gefühlen kehrst Du auf die Luisenburg zurück?

Mit sehr, sehr positiven Gefühlen. Ich bin von den Zuschauern zum Publikumsliebling berufen worden.

Das war für mich natürlich alles sehr schön. Deswegen freue ich mich auf die Luisenburg.

Das ist praktisch ein Heimspiel für dich.

Nachdem ich auch mein Kabarettprogramm auf der Luisenburg gezeigt habe, scheine ich mir da doch einen guten Stand erspielt zu haben.

Keine Angst vor dem Wunsiedler Sommer, der ein versteckter Winter sein kann?

Wir hatten 2021 mit dem Wetter viel Glück. Und wenn es mal regnet, habe ich ja den großen Vorteil, dass ich auch mal mit einem schwarzen Regenschirm auf die Bühne gehen kann.

Ostbayern in Ostfriesland

Du hast letztes Jahr wieder einen der legendären Eberhofer-Krimis gedreht.

Er heißt „Rehragout-Rendevous“ und kommt ab dem 10. August in die Kinos.

Eisi Gulp
© Florian Miedl

Drehst Du in diesem Jahr den zehnten Fall?

Nein, das Buch ist leider nicht fertig geworden. Wir setzen in diesem Jahr aus und werden wahrscheinlich im nächsten Jahr wieder drehen.

Das Publikum kann es kaum erwarten, Euch in den Krimis zu sehen.

Es ist unglaublich. Wir haben mittlerweile sogar Fanclubs in Ostfriesland. Die Serie hat den ganzen deutschsprachigen Raum erobert. Versteht man uns da oben eigentlich? Ich weiß gar nicht, ob das in Norddeutschland mit Untertiteln gezeigt wird.

Man hat immer das Gefühl, das gesamte Ensemble hat beim Dreh fast noch mehr Spaß als das Publikum beim Zuschauen.

Es ist extrem fad und unangenehm (er grinst)

Das habe ich befürchtet. Wie lange geht das schon so?

Der erste Krimi wurde 2013 gedreht.

Also zehn Jahre, dieses Jahr sozusagen Jubiläum.

Nur während Corona haben wir ein Jahr ausgesetzt. Ansonsten haben wir jedes Jahr gedreht.

Ein ganzes Leben auf der Bühne: Tagebuch eines Komikers

Du bist aber nicht nur der kiffende Papa. Du hast auch ein neues Kabarettprogramm erarbeitet.

Es heißt Tagebuch eines Komikers und ich habe es schon gespielt. Ich bin die letzten Jahre nicht mehr viel auf die Bühne gegangen. Da war die Luisenburg der Beginn meiner Rückkehr und mein Soloprogramm die Fortsetzung.

Eisi Gulp als Boandlkramer
© Florian Miedl

Wie ist Tagebuch eines Komikers entstanden?

Man hat mich von vielen Seiten gedrängt, wieder solo auf die Bühne zu kommen. Dem habe ich nachgegeben und auf mein Leben geschaut.

Also ein Rückblick auf Deine künstlerische Existenz?

Eher ein Rückblick auf mein Leben. Das Leben hat bekanntlich die besten und die komischsten Momente überhaupt. Ich musste also nur aufschreiben, was mir passiert ist. Daraus ist der erste Teil des Programms geworden.

Folgen weitere?

Bisher bin ich bis zum meinem 23. Lebensjahr gekommen. Ich schreibe weiter, lese, spiele, schreibe wieder und so entsteht mein Leben auf der Bühne Schritt für Schritt neu. Mit all den schrägen, verrückten Momenten.

Eisi Gulp und Lisa Maria Potthoff in GUGLHUPFGESCHWADER
© Bernd Schuller

Wie ist das, sein eigenes Leben einem Publikum zu präsentieren?

Alles was ich mache, geschieht aus Überzeugung und nicht aus Kalkül. Wenn ich auftrete, bin ich es ganz und gar und das hat auch für mich einen Erkenntniswert. Ich tauche in mein Leben ein und erlebe es aus einer neuen, anderen Perspektive. Wenn man zurückkehrt, zum Beispiel in die Kindheit, kommen Dinge zu Vorschein, die anfangs befremdlich wirken, aber sehr interessant sind.

Das klingt sehr autobiografisch

Tagebuch eines Komikers ist für mich wie eine Autobiografie. Ich mir vorstellen, dass ich daraus ein Buch entwickeln werde. Aber kein konventionelles, sondern als eine Art audiovisuelles, mulimediales Format. Mal sehen, was mir noch dazu einfällt. Das wird noch eine Weile dauern. Zuerst muss das Programm vollenden und die verschiedenen Teile auf die Bühne bringen.

Eisi Gulp in GUGLHUPFGESCHWADER
© Bernd Schuller

Deine Bühnenprogramme sind niemals nur kabarettistisch oder komödiantisch, sie sind schon immer mehr, sie sind Theater. Kann man das so sagen?

Das kommt drauf an, wie man Kabarett definiert. Ich war nie tagesaktuell oder tagespolitisch. Mich interessiert das Leben, das ist mein Thema. Ich blicke aus einem bestimmten Blickwinkel auf die Dinge des Lebens, hinterfrage sie und bereite sie komödiantisch auf. Ich lache über sie und über mich selbst.

Immer wieder Heimat und das weltweit

Du bist neben Bühne und Kino auch noch im Fernsehen zu erleben, nämlich in der beliebtesten bayerischen Serie überhaupt, „Dahoam is Dahoam“.

Das ist eine sehr schöne Arbeit, muss ich sagen. Da bin ich umgeben von wunderbaren Kollegen und die Arbeitsatmosphäre ist wirklich toll.

Eisi Gulp (Vorne liegend) bei der Premiere GUGLHUPFGESCHWADER
© Hannes Magerstaedt / Constantin Film

Wie oft drehst Du?

Im Jahr habe ich circa 45 Drehtage, nicht sehr viel, aber ich bin immer dabei.

Auch diese Serie liebt das Publikum, weil sie eine unsentimentale regionale Verbundenheit vermittelt. Das ist sehr bayerisch, oder?

Einerseits ja, andererseits haben wir überall Fans, nicht nur aus Bayern. Das ist unglaublich, wie populär die Serie ist.

Neuer Partner, neue Komik

Apropos populär: Du hast in diesem Jahr einen neuen Brandner Kaspar an Deiner Seite. Wolfgang Maria Bauer, den man aus dem Fernsehen und von der Bühne kennt. Und er hat den BRANDNER KASPAR 2 geschrieben. Hast Du schon mit ihm auf der Bühne gestanden?

Weder auf der Bühne noch im Film. Die Luisenburg wird unsere gemeinsame Bühnenpremiere.

Alle sind schon sehr gespannt, was ihr auf der Bühne veranstalten werdet.

Wir selbst sind gespannter als das Publikum.

Die Lust auf Brandner und den Boandlkramer ist ungebrochen.

Man sollte immer deutlich sagen, dass wir die Fortsetzung des alten Klassikers spielen, eben den zweiten Teil. Mir gefällt der übrigens viel besser als das Original, weil er witziger und frecher ist. Mal sehen, wie wir in diesem Jahr die Geschichte auf der Luisenburg zum Tanzen bringen.

Wir freuen uns auf Euch alle und ganz besonders auf Dich, Deinen Boandlkramer und Dein Soloprogramm. Jede Menge Eisi Gulp in diesem Sommer. Danke für das Gespräch.

Gerne. Viele Grüße nach Wunsiedel und haltet die Bühne für uns warm.

Singen mit Tina Turner – Ein neuer Star auf der Luisenburg

Sie kann perfekt singen, tanzen und schauspielern. Sie ist eine junge Aufstrebende des europäischen Musicals. Und hinter jeder Rolle steckt ein Mensch. Ein Gespräch mit Denise Lucia Aquino.

Denise Lucia Aquino
© privat

Erfolgreich zu sein ist Stress. Erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler stehen unter einem enormen Zeit- und Leistungsdruck. Der Wettbewerb verlangt fortwährende Präsenz, er duldet keinen Verzug und er verzeiht keine Distanz. Was auf der Bühne so leicht, so selbstverständlich und gekonnt aussieht, erfordert enorme Kraft und höchste Konzentration. Und das bei jedem Auftritt, bei jedem Casting, bei jeder Probe.

Denise Lucia Aquino, die wir in München am bekannten Gärtnerplatztheater vor einer Vorstellung treffen, kennt die Kehrseite des Ruhms sehr genau.

Sie hat in ihrer jungen, aber beeindruckenden Karriere schon viel erlebt, sie kennt Höhen und auch Tiefen. Das gibt ihr eine souveräne Ausstrahlung, die auf und hinter der Bühne jederzeit spürbar ist.

Kunst ist Können, besser gesagt präzises, perfektes Handwerk. Aber ohne Persönlichkeit bleibt alles Können kalt und wirkungslos.

„Meine Biografie ist nicht gradlinig verlaufen“, gibt sie unumwunden zu, „vielmehr bin ich meinen eigenen Weg gegangen, der riskant war, aber der mich bis hierher geführt hat.“ Hier, das ist im Moment eine Rolle im neuen Musical MATA HARI und das war bis vor kurzem die Titelrolle in TINA – DAS TINA TURNER MUSICAL in Hamburg, eine der erfolgreichen Großproduktionen.

Da hat sie auch Tina Turner kennengerlernt. „Aber ab dem 26. Mai ist meine künstlerische Heimat Wunsiedel, wenn auch nur für eine begrenzte Zeit.“

Sie kommt zum ersten Mal auf die Luisenburg, auch wenn sie schon viel von den Produktionen und der legendären Felsenbühne gehört hat. Die Festspiele haben in der Musicalszene einen guten Ruf, weshalb Darstellerinnen und Darsteller wie Denise Lucia mit Birgit Simmler und ihrem Team arbeiten wollen. „Aber ich habe Respekt vor dieser riesigen, wunderschönen Bühne inmitten der Natur“, gibt sie mit einem Lächeln zu.

Die Sängerin und Schauspielerin Denise Lucia Aquino wurde an eine der wenigen Akademien für unterhaltendes Musiktheater, der „Joop van den Ende Academy“ in Hamburg ausgebildet.

Ihre erste große Rolle hatte sie Open-Air im Musical HAIR in Magdeburg. Von dort ging es nach Berlin, wo sie ihre Paraderolle bekam, die sie ab Juni auch auf der Luisenburg spielen wird: Deloris van Cartier in SISTER ACT.

Es sind immer die Frauen

„Ich liebe diese Rolle, denn erstens habe ich damit meine Karriere begonnen“, sagt sie auf die Frage, was ihr Deloris und SISTER ACT bedeuten, „und zweitens ist die Figur der Sängerin mit Herz und Verstand großartig und vielschichtig.“ Für Denise Lucia gehört SISTER ACT zu den richtig guten und gehaltvollen Musicals, das viele Menschen anspricht und begeistert. Sie mag die Story, sie liebt den Kontrast zwischen den extrem unterschiedlichen Welten, die das Stück so bewegend und leicht zusammenfügt.

„Als meine Freunde zum ersten Mal SISTER ACT gesehen haben, haben sie gesagt, sie wussten nicht, dass Musical so schön sein kann.“

Eine lebensnahe Geschichte, findet sie, die zeigt, dass Unterschiede nicht trennen müssen, sondern bereichern können. Wenn man genau hinsieht, erkennt man gewisse Parallelen zwischen der Bühnenfigur Cartier und der Künstlerin Aquino. Widersprüche und Herausforderungen, denen man sich stellen muss – an denen man am Ende reift – sind Merkmale von Persönlichkeiten, die im Leben und auf der Bühne faszinieren können.

„Ja, ich gehe in meiner Arbeit sehr tief hinein in die Figur und deren Geschichte“, beschreibt sie ihre Rollenaneignung,“ auch weil mich Menschen beeindrucken, deren Leben intensiv und schwierig ist.“

Denise Lucia Aquino als Tina Turner
© privat

Der Erfolg von TINA – DAS TINA TURNER MUSICAL hat neben der Musik besonders viel mit dem überaus schwierigen und harten Leben von Tina Turner zu tun, wovon das Musical nicht nur unterhaltend, sondern auch nachdenklich erzählt.

„Ihre Lebensgeschichte ist so beeindruckend und wie erschreckend“, sagt Denise Lucia über die echte Tina Turner, „und wenn man sie dann persönlich kennenlernt, ihre Aura und Präsenz spürt, merkt man, was für ein unglaublicher Mensch sie ist.“

Denise Lucia hat Tina Turner bei einer Veranstaltung näher kennengelernt, bei der sie zusammen mit zwei Kolleginnen für den Background-Gesang im Stil der legendären Ikettes verantwortlich war. Noch heute ist sie von der Offenheit und Natürlichkeit des Megastars beeindruckt. „Sie hat uns aus ihrem Leben erzählt als wären wir Freundinnen“, so Denise Lucia über diese Begegnung der besonderen Art.

Deloris in uns und auf der Bühne

Tina Turner, Deloris van Cartier, Denise Lucia Aquino – es sind nie die geraden, glatten Charaktere, die anziehen. Weder auf der Bühne noch im Leben. „Unterhaltung und Inhalt schließen sich nicht aus“, sagt Denise Lucia auf die Frage, was ihr Musical bedeutet. „Schon als Jugendliche hat mich SISTER ACT gefangen und ich habe mir gewünscht, einmal in meinem Leben die Hauptrolle zu spielen“, gesteht die neue Deloris van Cartier auf der Luisenburg ihren Jugendtraum, der in Erfüllung gegangen ist.

Es scheint so zu sein, dass SISTER ACT und Deloris van Cartier nicht nur eine ungebrochene Faszination auf das Publikum ausüben, sondern dass die Darstellerinnen mit dieser Figur eine persönliche Verbindung eingehen. Denn lange bevor sie die Bühne betreten, ist Deloris schon mit ihnen und hat sich in der einen oder anderen Art in ihr Leben geschlichen.

„Für mich ist es genau die richtige Zeit, wieder SISTER ACT zu spielen“, ist sich Denise Lucia sicher,“ denn durch Corona ist die Musik- und Theaterbranche gehörig durcheinandergeraten, das hat auch mich betroffen.“ Die Zwangspause hat dazu geführt, über Sinn und Zweck der eigenen Arbeit nachzudenken und sich neue Ziele zu setzen.

„Nach dieser Besinnung ist meine Lust auf SISTER ACT, auf großes Musical und besonders auf die Rolle riesengroß.“

„Ich habe letztes Jahr die Felsenbühne zum ersten Mal mit meinen eigenen Augen gesehen – ich war ungeheuer beeindruckt von der Größe, der Natur mit den Bäumen und den Felsen. Da ist viel Platz, den man füllen muss.“

Denise Lucia Aquino als Deloris van Cartier 2016 im THEATER DES WESTENS, Berlin
© privat

„Am Ende geht es immer um die Liebe!“
Christoph Drewitz inszeniert auf der Felsenbühne

Er ist ein Garant für Publikumserfolge und schwer gefragt für Uraufführungen. Jetzt nimmt er sich FRANKENSTEIN vor.  

Christoph Drewitz
© privat

Ihn zu sprechen, ist nicht leicht. Gerade von einem kurzen Urlaub zurück – „Ich brauche den Abstand zum Aufladen und Regenerieren“ – hat er noch in Berlin sein nagelneues Erfolgsmusical ROMEO & JULIA im Theater des Westens betreut, um sich von da über seine Heimatstadt Wetzlar auf den Weg nach Wunsiedel zu machen.

Christoph Drewitz ist vielbeschäftigt. Ein Tausendsassa der Regie, auch ein Produzent, gelegentlich Übersetzer und Schauspieler. In der Theaterszene bestens bekannt – und mit Preisen ausgezeichnet – kennt das Publikum ihn über die Titel seiner Regiearbeiten:
KU’DAMM 56, FACK JU GÖHTE, DIE FABELHAFTE WELT DER AMELIE, THE WAVE – DIE WELLE und MOULIN ROUGE. Alles Kracher beim Publikum und der Kritik.

Liebe statt Horror

Und jetzt FRANKENSTEIN. „Frankenstein ist kein ungelenkes, tapsiges Monster, das Kinder erschreckt und Schrauben im Kopf hat“, so beginnt er das Gespräch. Gut zu wissen. Also kein billiger Horror. „Natürlich nicht! Es geht um Viktor Frankenstein, ein Student der Wissenschaften in Ingolstadt, der seine Talente der medizinischen Forschung am Menschen widmet und damit etwas auslöst, was sein Leben und das seiner Liebsten dramatisch verändert.“ Das klingt nach einer schicksalhaften, großen Lebensgeschichte, wie das Publikum sie auf der Luisenburg erwartet und liebt.

„Es ist ein Breitwand-Drama um den Versuch, den Tod zu überwinden. Ein Frevel wider die menschliche Ordnung mit bösen Folgen.“ Und die Kreatur, das Geschöpf? „Das verrate ich nicht. Es wird ganz anders, als alle es erwarten und kennen.“

Und die Liebe? „Eine Geschichte ohne Liebe ist keine. FRANKENSTEIN ist eine Liebesgeschichte mit doppeltem Boden und einem überraschenden, tragischen Ausgang.“ Klingt interessant.

Kleine Stadt, große Bühne

Dann also Kofferpacken, warme Sachen nicht vergessen – „Ist es noch kalt im Fichtelgebirge?“ – und sich auf das Ensemble freuen. „Das Tolle ist, es kommen mit Kevin Schroeder und Marian Lux zwei der besten deutschsprachigen Autoren, die wir haben, nach Wunsiedel.“ Ein Dreamteam, das viel Erfahrung im Open-Air-Theater mitbringt. „Wir kennen uns gut und haben schon zusammengearbeitet.“

Routine? „Aber nein. Abgesehen vom neuen Stoff ist die Bühne auf der Luisenburg natürlich die Sensation und die Herausforderung schlechthin.“

Ist Wunsiedel für einen Regisseur, der in Metropolen wie Berlin, München und Köln arbeitet, nicht zu klein? „Ich inszeniere auf einer der schönsten und größten Felsenbühnen Europas unter hochprofessionellen Bedingungen und wir wollen die Zuschauer unterhalten und fesseln, so dass in ihnen etwas hängenbleibt und der Theaterabend auch am nächsten oder übernächsten Tag in ihnen nachwirkt. Da ist es mir vollkommen schnuppe ob Wunsiedel Welt-, Haupt- oder Kleinstadt ist.“

Die Kombination der dramatisch-schönen Felsenbühne mit den innovativen, hoch effizienten Produktionsbedingungen lockt die besten Kreativen auf die Luisenburg.

„Wir können den Stoff perfekt auf die Bühne zuschneiden und anpassen, so entsteht eine maßgeschneiderte, passgenaue Inszenierung. Besser geht’s nicht.“

Ankommen und anfangen

Zurück zum Anfang. „Ich bin ein bisschen aufgeregt.“ Ein Vollprofi, der mit allen Wassern gewaschen ist? „Jede Produktion ist neu und immer anders. Eine prickelnde Vorfreude auf die Menschen, den Ort und die konkreten Bedingungen.“ Aber das Regiekonzept schon im Kopf. „Ideen, Vorstellungen, mehr aber nicht. Ich reise nicht mit einem fix-und-fertigen Konzept an, das das Ensemble umsetzen muss. So geht es selbstverständlich nicht. Theater ist ein Prozess, an dem viele und vieles beteiligt sind und der vor allem Offenheit und eine große Aufnahmefähigkeit verlangt.“ Ein Regisseur, der sich immer wieder neu erfindet.

Wahrscheinlich ist es das Geheimnis seines Erfolgs, dass Christoph Drewitz sich immer wieder neu auf Theater einlassen kann, ohne im Vornhinein alles schon zu wissen.

Dankesrede beim Musicalpreis
© Morris MacMatzen
ROMEO UND JULIA bei der Premiere. Das Kreativ-Team.
© privat
Drewitz bei Proben
© privat

Save the Date

Damit Sie keinen wichtigen Termin mehr verpassen, haben wir hier eine Übersicht für Sie, was in den kommenden Wochen ansteht:

7.5. – 19:30 Uhr: Fichtelhigh – Kinder- und Jugendtheaterprojekt

In einem viertägigen Workshop in den Faschingsferien ist diese Geschichte entstanden. Geschrieben von einer Gruppe aus Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 16 Jahren. Doch sie haben die Geschichte nicht nur geschrieben, sie werden sie auch auf die Bühne bringen – sei es als SchauspielerIn oder als Zuständige für Bühnenbild, Kostüme und Maske. FICHTELHIGH wird nur einmal, am 7. Mai 2023 um 19:30 Uhr in der Fichtelgebirgshalle in Wunsiedel gezeigt. Alle sind bei freiem Eintritt herzlich eingeladen. Zählkarten an der Abendkasse oder unter 09232 602 6000.

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