Birgit Simmler, die künstlerische Leiterin der Luisenburg-Festspiele, lernte am New Yorker Broadway beim Produzenten Emanuel Azenberg und begleitete Neil Simons „Laughter on the 23rd Floor“ mit Nathan Lane in der Hauptrolle. Sie war als Abendspielleitung am Wiener Raimundtheater für Roman Polanksis „Tanz der Vampire“ und für Andrew Lloyd Webbers „Joseph“ verantwortlich. Nach Jahren als Regisseurin und Produzentin mit ihrer eigenen Theatergruppe in der freien Szene in Berlin inszenierte sie u.a. für Theatergastspiele Kempf (INTHEGA-Preis mit „Ray Charles“, Hauptrolle: Ron Williams), das Kleine Theater Berlin und seit 2007 jährlich für die Freilichtbühne Hallenberg. Der ehemalige Steinbruch mit seiner 90 Meter breiten Naturbühne und den 1.400 Sitzplätzen ist Nordrhein-Westfalens größte Freilichtbühne.
Ab 2009 war Birgit Simmler Kulturreferentin der Stadt Biedenkopf, wo sie 2013 die Schlossfestspiele Biedenkopf gründete. Unter ihrer Leitung etablierten sich die Festspiele in kürzester Zeit als bekannter Ort für Musical-Weltpremieren (Paul Graham Brown/Simmler) auf der Basis regionaler Stoffe. Im Dezember 2018 erhielten die Schlossfestspiele für die Produktion „Der Postraub“ den Deutschen Rock- und Pop Preis in den Rubriken Bestes Musical-Album (1. Preis), Bester Musical-Sänger (2. Preis), Beste Musical-Sängerin (2. Preis). 2017 stand „Die Hatzfeldt“ als neue Weltpremiere auf dem Programm.
Birgit Simmler verfügt neben einem Staatsexamen in Deutsch und Englisch über einen Diplom-Abschluss der Universität Zürich in „EMAA – Executive Master in Arts Administration“. Als Produktionsleitung war sie für das Opernfestival Klangbogen Wien, die Eröffnung des Wiener MuseumsQuartiers, das internationale Festival Theater der Welt und die Kieler Gastspiel Gerhartz GmbH tätig, als Showkoordinatorin auf den Kreuzfahrtschiffen MS Astor und MS Astoria und als Stage Managerin beim Münchner Tollwood Festival und den Arena-Opern der Companion Opera Amsterdam (Olympiahalle München, SAP-Arena Mannheim, LTU-Arena Düsseldorf, St.-Jakob-Stadion Basel). Die gebürtige Münsteranerin (NRW) lebte in Regensburg, Berlin, Wien, New York und Biedenkopf, ist verheiratet und hat einen Sohn.
Für die Luisenburg-Festspiele hat Birgit Simmler den Bereich der Eigenproduktionen um eigens für die Felsenbühne konzipierte Uraufführungen erweitert und zeigte in der Spielzeit 2019 das Musical ZUCKER. Ihr Konzept sieht vor, Geschichten und Geschichte des Ortes und der Region zu großen Musical- und Schauspielproduktionen zu verarbeiten. Neben der Zusammenarbeit mit namhaften Autoren und Komponisten wird sie dabei auch immer wieder selbst zur Feder greifen. Für die 49-Jährige schaffen spezifische Stoffe an spezifischen Orten etwas Unverwechselbares und schärfen die Identität eines Ortes nach außen und nach innen. Ziel ist es, eine Uraufführung alle zwei Jahre auf der Felsenbühne zu zeigen. Verbindungen zu Tourismus und Wirtschaft hält Simmler für möglich und gestaltet diese aktiv mit.
Wichtig ist der Verantwortlichen für die Kunst bei den Festspielen die Anbindung an die städtische Bildungs- und Kulturarbeit, zum einen in der Zusammenarbeit mit den Kräften vor Ort, zum anderen durch Begegnungen zwischen den Künstlern und den Bewohnern Wunsiedels in unterschiedlichsten Formaten, von künstlerischen Workshops über Feste bis hin zu Aufführungen an verschiedenen Orten der Stadt. Dies lässt sich in ihren Augen nur direkt vor Ort umsetzen. Um diese Ansprüche zu erfüllen, lebt und arbeitet Brigit Simmler seit Herbst 2017 in Wunsiedel.