Newsletter der Luisenburg-Festspiele 09/2024

Die schönste Zeit des Jahres

Ende Juni feiert der Theatersommer auf der Luisenburg seine schönste Zeit: die großen Eigenproduktionen sind auf der Felsenbühne, das Publikum ist in Festspiel- und Sommerlaune und kein Ende ist abzusehen.

Mit DER WATZMANN RUFT ist das Programm vollkommen. Noch ein paar Tage, dann kommt das Musical in einer vollkommen neuen, eleganten Fassung auf die Bühne. Mit vielen Überraschungen, spürbarem Tiefgang und funkelndem Witz wird das österreichische Kultstück ein Höhepunkt der Spielzeit.

JESUS CHRIST SUPERSTAR hat eingeschlagen. Die Inszenierung von Birgit Simmler hat nach der Premiere die Erwartungen an großes, bewegendes und bildersattes Theater erfüllt. Kein Wunder bei dem Stoff, den Stimmen, den Choreografien, dem Bühnenbild und dem sensationellen Lichtdesign. Das ist eine Produktion nicht nur für Rockliebhaber oder Bibelkenner, das ist für Fans von Theater im Breitwandformat à la Hollywood. Schauen Sie sich die Fotos der Premiere an, dann wissen Sie was das bedeutet.

Sie sind zu den Produktionen herzlich eingeladen und auch die Veranstaltungen zur Spielzeit flankieren das Theater auf der Felsenbühne. Sichern Sie sich die Termine.

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Ihr Team der Luisenburg-Festspiele

JESUS CHRIST SUPERSTAR – Wie für die Luisenburg gemacht

Mit der Premiere der Rockoper JESUS CHRIST SUPERSTAR am 20. Juni 2024 erreichte die diesjährige Festspielsaison einen Höhepunkt.

Das Musical wird zum ersten Mal bei den Festspielen gezeigt und traf beim Publikum auf große Begeisterung, wie der Applaus am Schluss es dokumentierte. „Ich hätte nicht gedacht, dass das Stück so perfekt auf die Bühne passt“, äußerte sich eine Stimme, die kein Einzelfall war. Die Inszenierung passte, wie angekündigt, in eine dramaturgische Linie mit DIE PÄPSTIN und DER NAME DER ROSE.

„Ein menschliches Schicksal, das mich sehr berührt hat“, so eine Zuschauerin, die wie viele die Passion Jesus von Nazareth bei der Premiere als sehr humane und lebensnahe Geschichte erlebt haben. „Gunnar Frietschs überragendes Spiel zeigt die ganze Palette der Emotionen“, schrieb die FRANKENPOST über den Darsteller des Jesus und bescheinigte ihm neben der schauspielerischen Qualität eine beeindruckende starke Gesangsleistung.

Die Riege der Darsteller, angefangen bei Mischa Mang als Judas und Miriam Neumaier als Maria Magdalena, wurde von der Kritik und dem Publikum gefeiert. „Das geht unter die Haut“, hält das Online-Magazin OBERPFALZ ECHO fest und bezieht sich auf Miriam Neumaiers Gesang und ihre Bühnenpräsenz. „Das ganze Ensemble spielt fulminant auf“, fährt das Magazin fort und lobt gleichzeitig die Choreografien und das Orchester.

Pure Begeisterung und Gänsehaut-Feeling verspricht die Produktion und hält dieses Versprechen. „Bildersatt und energiegeladen ist die Inszenierung“, fasst DER NEUE TAG aus Weiden die Premiere zusammen. Dem stimmten die Zuschauerinnen und Zuschauer zu und lobten, „das Lichtdesign und die riesigen, beweglichen Türme, die sind der Hammer!“

Mit dem Bühnenbild von Adam Nee bekommt die Inszenierung eine Wucht und Größe, die der Felsenbühne standhalten kann. Birgit Simmler beweist mit ihrer Regie erneut ein traumsicheres Gespür für große, mystische Stoffe, die sie wie einen Hollywoodfilm und mit allen Mitteln des Theaters für das breitgefächerte Publikum zelebriert.

Neben aller Bühnenmagie, der technischen Ausstattung und dem zeitübergreifenden Kostümbild, stehen die menschlichen Schicksale immer im Mittelpunkt. „Judas hat mich angerührt“, resümiert ein Zuschauer, „denn er ist nicht nur der Verräter, er liebt Jesus sehr.“ So kompliziert die Wahrheit der Figuren sein mag, auf dem Theater wird sie deutlich und nachvollziehbar. „Es gelingt der Regisseurin in der tragischen Todesszene, einen Hoffnungsfunken verströmen zu lassen“, ist das Resümee für den dramatischen menschlichen Schluss.

„Zusammen mit einer klugen Inszenierung, großen stimmungsvollen Bildern, einem symbolischen Design und der großartigen Besetzung gelingt den Luisenburg-Festspielen eine tolle Wiedererweckung des Werks, das den Ruhm des Teams Andrew Lloyd Webber und Tim Rice einst besiegelt hat“, ist die Zusammenfassung des Online-Portals MUSICALZENTRALE.

JESUS CHRIST SUPERSTAR
© Florian Miedl

Hier gibt es die Fotos von der Premiere von JESUS CHRIST SUPERSTAR.

DER WATZMANN RUFT – aus Alt mach Neu

Das legendäre Musical von Wolfgang Ambros und Manfred Tauchen ist Kult. Bei den Luisenburg-Festspielen gab es 2008 die 1980er Ur-Version mit Wolfgang Ambros zu sehen.

In der neuen, aktuellen Inszenierung der Festspiele, die an die erfolgreiche kleinere Version von 2021 im pittoresken Felsenlabyrinth anknüpft, wird das Musical behutsam aktualisiert und in die Gegenwart gebracht. Mit einem neuen, großen Ensemble und einer Band aus lauter erstklassigen Frauen, einer All Female Band, wirkt die Geschichte um Vater und Bua, Bauer und Knecht und einem Erzähler frischer und moderner.

Der Erzähler ist neu und mit Andreas Hoppe prominent besetzt. Der Theaterschauspieler, TV-Star und Tierschützer war beim Publikum als TATORT-Kommissar Mario Kopper sehr beliebt. Er hat in 57 TATORT-Folgen an der Seite von Ulrike Folkerts als Lena Odenthal in Ludwigshafen für den SWR ermittelt und sich mit seiner charmanten, kantigen Art große Popularität erworben. Der gebürtige Berliner ist auch durch seine Rollen im TRAUMSCHIFF oder in ROSAMUNDE PILCHER bekannt.

Andreas Hoppe wird als Watzmann Junior im Chor der Verzweifelten und Bergsüchtigen eine neue, unverwechselbare Stimme sein. Das verspricht abgründigen Witz und noch mehr Anspielungen mit schrägen Kommentaren zum Zeitgeschehen.

Die Inszenierung legt zugleich die Ursprünge frei – die Figuren, das Episodische, die Persiflage – und zum Vorschein kommt, was vor beinahe 50 Jahren als Konzeptalbum einzigartig war. Diese Mischung vieler Stile und Genres, bildet den Kern der Episoden um die entblößten Menschen im Gebirge. Die Verhältnisse, die sie angesichts des Bergmassivs miteinander eingehen, sind einerseits komisch und grotesk, anderseits tragisch und dramatisch.

Neben aller Satire ist DER WATZMANN RUFT auch eine Tragödie, die einen Generationenkonflikt bloßstellt. Vater und Sohn, Bauer und Bua, sind die Protagonisten eines Dramas um das Erwachsenwerden und die verzweifelten Emanzipationsbemühungen eines Heranwachsenden. Ein Konflikt somit, der nicht auf das Gebirge beschränkt ist und zu jeder Zeit seine Sprengkraft besitzt.

Alles in allem ein maßlos übertriebenes und durch die Musik immer wieder angefeuertes Theaterstück, das sich auch in der neuen Version hemmungslos aller Klischees und Vorurteile bedient, die man sich am Berg nur vorstellen kann. Um diese sogleich endgültig zu hintertreiben.

Die Premiere ist am Donnerstag, den 4. Juli 2024 um 20:30 Uhr auf der Luisenburg.
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Alter Berg, neue Musik – Ein Gespräch mit Stefan Wurz

DER WATZMANN RUFT ist ein Klassiker des Musiktheaters. Seit aus einem österreichischen Rockmusikalbum zuerst ein Verkaufserfolg und dann ein Theaterstück wurden, hält sich der WATZMANN unverdrossen auf den deutschsprachigen Bühnen.

Das liegt an der noch heute großartigen Verballhornung aller gängigen Heimatklischees in ihren wüstesten Ausprägungen. Die satirische Wucht des WATZMANNS ist zeitlos. Dass diese Geschichte außerdem einen tragischen Kern besitzt, der um Vater und Sohn kreist, macht sie noch vielschichtiger.

Die Geschichte ist das eine, das andere die Musik von Wolfgang Ambros. Sie hat maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Warum das so ist, fragen wir Stefan Wurz, den musikalischen Leiter der Produktion.

Stefan Wurz ist ein ausgewiesener und erfolgreicher Musiker, Komponist und Musikwissenschaftler, der von der Rockmusik über die Klassik, von der Unterhaltungsmusik bis zu Avantgarde alles beherrscht. Seine Expertise ist gefragt.

Stefan Wurz, hilf‘ uns: Was ist ein Rustical?

Ein Rustical ist eine rustikale Version eines Musicals. Der Form nach ist DER WATZMANN RUFT ein Theaterstück mit einer stringenten Handlung und viel Musik, die ihren Teil zur Handlung beiträgt.

Die Musik war vormals eine Langspielplatte und ein Konzeptalbum.

Ja, WATZMANN ist als Rockalbum 1972 auf den Markt gekommen. Wolfgang Ambros, der Wiener Liedermacher und Kabarettist hat dieses Album zu einer Sensation gemacht.

Warum war das sensationell?

Diese Mischung aus Rock, österreichischer Musik und Alpenfolklore. In der Zeit gab es keine deutschsprachige Rockmusik, schon gar nicht mit diesen Themen, diesem folkloristischen Anteil.

Rock meets Folklore – und jetzt auch noch neue Arrangements.

Die Bühnenfassung sollte von der Patina befreit und modernisiert werden. Wir hören Elektronik, vielfältigere Grooves, modern arrangierte Gitarren, Anklänge an Latin. Das Arrangement hat Johannes Moritz erstellt, der die Luisenburg kennt und schon hier gespielt hat. Es gibt eine neue Besetzung mit Akkordeon und Trompete für die Folklore und für Rock die E-Gitarre, den Bass und das Schlagzeug.

Kein Piano?

Nein, wir wollten schlanker und eleganter klingen.

Aus diesem Grund hören wir eine All Female Band.

Der alte WATZMANN ist sehr männerlastig, wie die Rockmusik gestern und auch noch heute. Das wollten wir aufbrechen und sowohl mit der Musik als auch in der Dramaturgie. Der etwas behäbige Altherrenrock klingt jetzt frischer, weiblicher, besser.

Klingen Frauen anders als Männer?

Frauen können alles spielen, was auch Männer spielen können. Nur wollen sie nicht unbedingt alles spielen, was Männer spielen. Es gibt einen Machismus in der Rockmusik, dieses höher, schneller, weiter, was Frauen durchbrechen. Sie setzen musikalisch andere Akzente und tatsächlich klingt unser Female-WATZMANN anders.

Nicht nur das – es gibt einen weiblichen DJ, eine DJane.

Conny Müller ist unser DJ und noch mehr: Sie ist eine hervorragende Sound-Künstlerin, die mit ihren Sounds der Musik neue Elemente hinzufügt, neben dem Hip-Hop und dem Rap. Wir haben also die Musik, dazu Sounds und zusätzlich Geräusche und Klang, die in die Handlung eingebunden sind.

Was ist für Dich persönlich das Beste an diesem WATZMANN?

Dass alle Elemente, der Text, die Musik, der Humor und die tiefere, tragische Ebene zusammen mit der Choreografie eine Einheit bilden und sich zu einem Gesamtkunstwerk verbinden.

Save the Date

04. Juli 2024: Premiere DER WATZMANN RUFT
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07. Juli 2024: Tag der Franken

15. Juli 2024, 20:30 Uhr: MARKUS – Ich will Spaß! Die 80er Show!
Die Neue Deutsche Welle ist zurück. Mit Songs wie „Ich will Spaß“, „Kleine Taschenlampe brenn“, „Sternenhimmel“, „Major Tom“, „Bruttosozialprodukt“ und noch viel mehr, lässt Markus Mörl zusammen mit seinen Kollegen diese glorreiche Zeit des Schlagers in ihrer Konzertrevue zu neuem Glanz erstrahlen.
Jetzt Tickets sichern!

16. Juli 2024, 19:00 Uhr: KULTUR KONKRET
Am Dienstag, den 16. Juli 2024 um 19:00 Uhr findet auf der Luisenburg im Saal des Luisenburg-Resorts eine Podiumsdiskussion mit dem Titel “Jesus: Held, Heiland, Kultfigur – Jesus von Nazareth in Kunst, Gesellschaft und Religion. Ein aktueller Blick” statt. Ein Gespräch mit Pfarrer Andreas Beneker, Birgit Simmler und Prof. Dr. Bernt Schnettler, Professor für Religionssoziologie an der Universität Bayreuth.
Eine Anmeldung ist unter 09232 602 6000 oder per Mail an karten-luisenburg@wunsiedel.de möglich.

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