Newsletter der Luisenburg-Festspiele 05/2023
Das Ende ist in Sicht – die Luisenburg-Festspiele spielen nur noch wenige Wochen!
Er ist eine Theaterikone und war zum ersten Mal bei den Festspielen: Thomas Thieme spricht über seine Besuch und was er bei ihm ausgelöst hat.
Der Nachwuchspreis der Festspiele ist eine Starthilfe für unsere jungen Darstellerinnen und Darsteller. In der letzten Woche wurde er vergeben.
Am 13. August enden die großen Eigenproduktionen. Alles Wichtige und die besten Tipps für die letzten Wochen gibt es hier.
Zu Gast bei den Festspielen – Thomas Thieme auf der Luisenburg
Er gehört seit Jahrzehnten zu den großen Mimen des Theaters. Zeitgleich hat er im Kino und Fernsehen durch seine Rollen Filmgeschichte geschrieben. Die Rede ist von Thomas Thieme, der in diesem Sommer das erste Mal die Luisenburg besucht hat. Er war Mitglied in der Jury für den Nachwuchspreis der Festspiele und hat an drei Tagen alle großen Eigenproduktionen gesehen und dabei Haus und Ensemble kennengelernt.
Thomas Thieme ist als OSCAR-Preisträger (2006 DAS LEBEN DER ANDEREN, bester ausländischer Film) und wegen seiner Charakterrollen (unter anderem als Uli Hoeneß, Helmut Kohl, Otto von Bismarck) einer der bekanntesten Darsteller seiner Generation.
Seine Vielseitigkeit und seine überragende Qualität auf der Bühne und vor der Kamera haben ihn zahlreiche Ehrungen eingebracht (Schauspieler des Jahres 2000, Goldene Kamera 2014). Er hat beinahe alle klassischen Rollen gespielt, sowohl in der ehemaligen DDR wie ab 1984 im Westen. Dabei hat er mit den führenden Regisseuren und Regisseurinnen zusammengearbeitet und das im gesamten deutschsprachigen Raum. Thomas Thieme ist bis heute ein meinungsstarker und engagierter Künstler, der kein Blatt vor den Mund nimmt.
Thomas Thieme, wenn man Ihre Karriere beschreiben wollte, bräuchte man Seiten. Deshalb die einfache Frage: Was machen Sie gerade?
Ich drehe einen Kinderfilm in Hessen, im Schloss von Büdingen
Haben Sie aktuell ein Theaterprojekt?
Mit meinem Sohn Arthur Thieme und Julia von Sell machen wir kleinere Theaterprojekte und konzertante Aufführungen. Ich spiele alle Rollen, mein Sohn alle Instrumente.
Sie waren am Wochenende zu Gast auf der Luisenburg. Was war Ihr erster Eindruck?
Es war, ehrlich gesagt, ziemlich überwältigend. an sieht dieses Raumschiff und geht durch eine unscheinbare Tür und dann steht man vor diesem gewaltigen Panorama, dieser Felsenlandschaft. Schwer beeindruckt war ich da.
Hatten Sie vorher etwas von den Festspielen gehört?
Ich kannte Hans Peter Doll, der ja hier mal Intendant war. In seiner Zeit in Frankfurt habe ich bei ihm gespielt, bei Papa Doll.
Sie haben sich alle Produktionen in kurzer Zeit angesehen. Wie war das?
Für mich waren es alles Premieren und es kamen viele zusammen. Davon auch noch mehr Musicals, als ich bisher insgesamt gesehen habe.
Was war Ihr Eindruck von den Stücken?
Zuerst die ungeheure Energie und der totale Einsatz aller Beteiligten. Einerlei, welches der Stücke, egal was für eine Inszenierung und unabhängig vom Genre: alle Darstellerinnen und Darsteller haben eine Energie erzeugt, die das Publikum anspringt – 2000 Leute werden von der Bühne aufgeladen. Das habe ich sehr lange an keinem Theater mehr erlebt. Dort wird man mit Argumenten belehrt und darf Mitteilungen empfangen. Hier, auf der Luisenburg hat mich stattdessen durchgehend gefesselt und unterhalten. Irre.
Wie ist es, so viele unterschiedliche Produktionen zu sehen?
Die KALTE FREIHEIT hat mich überrascht. Diese Kostüme, diese Zeit, in der das spielt. Da dachte ich, das wird jetzt der politische Teil. Aber als Musical, das hat mich irritiert, da dachte ich, nein, man kann doch ein Thema mit Toten nicht als Singspiel aufführen. Doch mit jeder Minute merkte ich, das passt, das geht und da stimmt alles. Woher nimmt man den Mut und die Gewissheit, dass dieses Thema als Musiktheater funktioniert? Wie konntet ihr das wissen? Ich war verblüfft.
Die Überraschung war, dass KALTE FREIHEIT ein historisches Thema mit Musik erzählt und es stimmt?
Genau. Das Publikum hat es angenommen, sie haben sich sofort darauf eingelassen. Jede Idee, jede Pointe wurde verstanden. Dieses Thema, die europäische Teilung und die Folgen für die Menschen, das als Musiktheater zu spielen, das das Publikum versteht und annimmt, ist eigentlich eine Sensation.
Dieses Theater muss sein Publikum überzeugen und gewinnen.
Das ist wie im Fußball. Die deutsche Nationalmannschaft der Männer ist träge und sie halten den Kopf nicht hin. Das Publikum wendet sich zurecht ab. Die Frauenmannschaft dagegen, die hängen sich rein, kämpfen und brennen. Ihr, die Luisenburg-Festspiele, ihr seid die Frauennationalmannschaft.
Ein hübscher Vergleich, besonders für ein Haus, das von Frauen geführt wird.
Ich bin ja aus eurer Sicht ein Außenseiter. Die anderen Jurymitglieder sind erfahren mit Musical, Open-Air und kennen diese Bühne. Ich schaue da wie ein einfacher Mensch drauf.
Verzeihung, Sie haben schon alles Theater gesehen und das mit allen.
Ja, aber das nutzt mir nichts. Ich habe Theater ganz neu und anders gesehen, weil ihr diese Bühne habt, dieses fantastische Ensemble und ihr Theater wagt, wie ich es selten gesehen habe.
Aus Ihrem Mund klingt das wie ein Kompliment.
Ich habe am Sonntag mit meiner Freundin telefoniert und sie sagte zu mir, dass sie mich seit langer, langer Zeit nicht mehr so hell, so ergriffen erlebt hat. Sie hat recht. Das Theater auf der Luisenburg hat mich ergriffen. Ich habe wieder erfahren, dass Theater nicht von oben nach unten funktioniert. Es gibt Wirkungsmechanismen, die das Theater von heute nicht mehr beherrscht oder die es ignoriert, weil es glaubt, ohne auskommen zu können. In SISTER ACT knallt das, die Nonnen überwältigen das Publikum tobt, in BRANDNER KASPAR Gulp und Bauer, die sich gegenseitig anstacheln und immer wieder, in jeder Inszenierung diese Buntheit, diese Farben und Töne, die ihr im Wald und in den Felsen knallt. Das Publikum kommt geduckt rein, geht strahlend wieder raus. Das ist der richtige Weg.
Großes Theater, das knallt.
Aber ihr könnt auch die feinen, zarten Szenen. Ich habe Momente erlebt, inmitten von tausend Zuschauern, in diesem riesigen Theater, die ganz still und intensiv waren. Das könnt ihr auch.
Gibt es etwas, was Sie vermisst haben oder was nicht gepasst hat?
Nö, ganz ehrlich. Die Luisenburg hat ein Ensemble, das richtig gut schauspielern kann und singen können die auch noch. Das schauspielerische Niveau ist gewaltig, da kenne ich mich aus. Mich hat überrascht, dass eure Musicals richtig gutes Theater ist, ihr beherrscht alle Mittel. Die Musik kommt oben drauf und macht aus der Felsenbühne einen Ort, der mitreißt. Respekt.
Thomas Thieme, vielen Dank. Wir freuen uns sehr, dass ein mit allen Wassern gewaschener Theatermann wie Sie von den Luisenburg-Festspiele ergriffen ist und viel Spaß hatte.
Die diesjährigen Nachwuchspreise wurden verliehen
Die Preisverleihung war ein Höhepunkt der Saison und ehrt das Ensemble. Es gehört zu den schönsten Traditionen der Luisenburg-Festspiele, den künstlerischen Nachwuchs zu fördern. Neben der Talentförderung und der Integration junger Laien in die Produktionen, wird deshalb seit 19 Jahren ein Nachwuchspreis vergeben.
Mit dieser Auszeichnung werden zwei junge Darsteller oder Darstellerinnen geehrt, die aus dem Ensemble der jeweiligen Spielzeit herausragen. Damit die Richtigen am Ende gewählt werden, tagte eine Fachjury drei Tage lang unter dem Vorsitz der künstlerischen Theaterleiterin Brigit Simmler, beriet und bewertet die Vorstellungen und die Ensembles. Mit der Theaterikone Thomas Thieme – das erste Mal überhaupt bei den Festspielen –, dem Opernsänger, Musicalstar und Autor Øystein Wiik, der Kulturjournalistin Andrea Herdegen und der TV- und Theaterschauspielerin Julia Bremermann war die diesjährige Jury perfekt besetzt, um eine gute Entscheidung treffen zu können.
So schwer es war, unter den insgesamt 13 nominierten Frauen und Männern, die nicht älter als 30 Jahre sein dürfen, eine Auswahl zu treffen, so einvernehmlich fiel die Entscheidung auf Tanja Beutenmüller und Timo Stacey, zwei Newcomer bei den Festspielen.
Die Überraschung war groß, als die Laudatoren bei einer kleinen Feierstunde im Museumshof des Fichtelgebirgsmuseums die Namen der Auserwählte enthüllten. Julia Bremermann betonte in ihre Rede, dass Timo Stacey eine „besondere Zugewandtheit“ in seinem Spiel und in seiner Stimme hat, die seiner[KC1] Figur einen straken Charakter verleiht. Bremermann sagte am Schluß, sie freue sich, von Timo Stacey noch sehr viel zu sehen und zu erleben.
Øystein Wiik betonte in seiner Laudatio auf Tanja Beutenmüller, „die extrem unterschiedlichen Seiten der Bühnenfiguren, die sie so wunderbar vereinen kann“. Weiter sagte er, „ihr besonderes Vermögen, eine sehr starke Bühnenpräsenz zu etablieren“, habe ihn begeistert.
Beide Preise sind mit jeweils 1.000 EUR dotiert und werden von der Stadt Wunsiedel und der REHAU Group gesponsert.
Die Festspiele wollen mit den Preisen die noch jungen Künstlerinnen und Künstlern, die durch ihr besonderes Talent und eine herausragende künstlerische Leistung auffallen, ermutigen, ihren Weg auf der Bühne fortzusetzen. Eine Art Starthilfe, der die Ausgezeichneten stärken und ihnen als Anschub für eine Karriere dienen soll.
Die künstlerische Theaterleiterin, Birgit Simmler, sagte am Rande der Veranstaltung zu dem Nachwuchspreis: „Mit ihrem Nachwuchspreis weisen die Luisenburg-Festspiele auf die Exzellenz von Darstellerinnen und Darsteller schon im sehr jungen Alter hin. Damit erhöhen die Festspiele schon sehr früh die Chancen für die Künstlerinnen und Künstler, ihren Platz als Sterne am Himmel der Bühnenkunst einzunehmen. Der Nachwuchspreis ist ein Sprungbrett zu Renommee, Bekanntheit, herausragenden Engagements und manchmal Ruhm.“
Neben den Nachwuchspreisen wurde ein „Extra-Applaus“ an Simon Tobias Hauser für seine Arbeit in KALTE FREIHEIT von den Freunden der Luisenburg-Festspiele e.V. vergeben.
Der Abend klang, bei Getränken und einem kleinen Buffet, mit intensiven und interessanten Gesprächen zwischen dem Ensemble und den geladenen Gästen aus. Alles in allem eine gelungene und erfolgreiche Veranstaltung, in der das Haus und seine Künstlerinnen und Künstler im Mittelpunkt standen.
Laudatio von Øystein Wiik auf Tanja Beutenmüller
“Die Wahl war wie immer nicht einfach. Ich bin so froh über jeden, der sich dem Musiktheater wie es auch auf der Luisenburg gezeigt wird, gewidmet hat. Das berührt mich sehr.
Ich als Autor und Sänger kenne die Schwierigkeiten und die Widerstände, mit denen man in diesem Beruf konfrontiert wird. Normalerweise bekommt man für jedes Ja neun Neins und die Welt sieht immer nur die Jas.
Deshalb ist es eine besondere Freude, bei den Luisenburg-Festspielen ein Ja vergeben zu dürfen. Um in diesem Beruf zu überleben, muss die Jas immer bewahren und vergrößern, die Neins verkleinern und vergessen.
Der Preis geht an eine Person, die das Vermögen besitzt, eine sehr starke Bühnenpräsenz zu etablieren. Man sieht die Ernsthaftigkeit, mit der sie sich jeder Rolle annähert, einerlei ob groß oder klein.
Faszinierend böse und absolut skrupellos spielt sie eine manipulative Opportunistin, die ihre Reize kaltblütig und gezielt einsetzt. Das hat mich wirklich erschreckt. Ganz anders in SISTER ACT – hier ist sie eine weltabgewandte Schwester, die in ihrer Frömmigkeit versinkt.
Diese beiden extrem unterschiedlichen Seiten hat Tanja Beutenmüller in dieser Spielzeit wunderbar vereint – herzlichen Glückwunsch, Tanja, zum Nachwuchspreis der Stadt Wunsiedel 2023.”
Laudatio von Julia Bremermann auf Timo Stacey
“War das toll, wieder dabei zu sein bei der Jury für den Nachwuchspreis. Herzlichen Dank dafür.
Diese Bühne ist der Hammer, wie ihr sie füllt noch viel mehr. Ein riesen Spektakel mit sehr feinen Momenten.
Es ist so irre schwer ein oder zwei herauszuheben. Unterschiedliche Rollen, unterschiedliche Möglichkeiten. So viele tolle Menschen auf der Bühne, fantastische Künstler jenseits der Nominierten für den Nachwuchspreis, tolle junge Leute, die alle Spaß auf mehr machen. Manche sind schon einmal ausgezeichnet worden und sind immer noch toll, aber es gibt auch tolle neue Gesichter und es geht um die Chance etwas anzuschieben.
Ein Preis macht sich immer gut auf der Vita. Gerade, wenn sie noch nicht so lang ist. Ich habe die große Ehre heute einen Preis an eine KünstlerIn zu verleihen, die/der uns sehr berührt hat: Die Stimme, Körper, Rhythmus, die Ausstrahlung und ein fantastisches Zusammenspiel mit den Kollegen. Ich hoffe, von dir noch sehr viel mehr zu erleben.
Wir gratulieren dir zum Nachwuchspreis der REHAU Group Timo Stacey. Du bist in der Lage eine warmherzige Figur zu gestalten, die einen Charakter entwickelt, die eine Entwicklung durchmacht. Ein wunderbares Zusammenspiel mit deinen Partnern – den Freund, den man sich wünscht. Du hast etwas helles, sehr positives, klares, aber auch Reize schnell in einen Konflikt einzusteigen. Diese warme Zugewandtheit habe ich auch in deiner wunderbaren Stimme erlebt – und das hat mich sehr berührt.
Wir durften dich in zwei Stücken erleben in FRANKENSTEIN, aber auch in KALTE FREHEIT haben wir deine Intensität und Wärme erlebt. Ich hoffe, von dir mehr, sehr viel mehr zu erleben.”
Was muss ich sehen?
Ein paar Tipps am Ende der Spielzeit
Die diesjährige Festspielsaison dauert nur noch wenige Wochen und Tickets für manche Vorstellungen werden bereits knapp „Für einzelne Vorstellungen gibt es nur noch Restkarten“, sagt Birgit Simmler, die künstlerische Theaterleiterin der Festspiele, „und ab August wird es erfahrungsgemäß sehr eng.“ Die Theaterleiterin rät deshalb, sich jetzt genau anzusehen, wo es noch Karten gibt und an welchen Terminen es passt. „Der Besuch der Festspiele sollte geplant sein, denn spontan und auf Zuruf wird es schwierig.“
Das gilt für die Erfolgsproduktion BRANDNER KASPAR 2, die in dieser Woche am 28.7. wieder gespielt wird. Der BRANDNER KASPAR ist eine Komödie, die in der neuen kompletten Fassung, die in dieser Spielzeit das erste Mal gezeigt werden kann, beim Publikum ein Hit ist.
Besonders das schauspielerische Duell der beiden Stars Eisi Gulp und Wolfgang Maria Bauer, deren überschäumender Spaß am Spiel in jeder Vorstellung ins Publikum überspringt, macht die Aufführung zu einem Ereignis. Die Lust am Theater, die Gulp und Bauer verkörpern, ist sicherlich einer der Höhepunkte des diesjährigen Programms. Ein fulminanteres Paar sieht man nicht alle Tage auf einer Theaterbühne.
Noch fünfmal kommen die beiden genialen Komiker auf die Bühne, davon an zwei Nachmittagsvorstellungen und zu einer am Vormittag. Dieser Vormittag am 30.Juli ist ein ganz besonderer, denn da kann das Publikum mit dem Ensemble ein Weißwurstfrühstück einnehmen und mit Brandner und Boandlkramer gemeinsam anstoßen. Das ist das letzte bayerische Frühstück in dieser Spielzeit.
Ganz anders dagegen das Musical SISTER ACT. In diesem Jahr ist das keine Wiederholung von 2022, es ist ein anderes, neues Musical. Mit Denise Lucia Aquino in der Hauptrolle, bekommt die Geschichte eine andere Note. Jede Neubesetzung beeinflusst eine Inszenierung sehr stark, so auch in SISTER ACT.
Das Ensemble bekommt eine andere Gewichtung und die Darstellerinnen und Darsteller ändern ihr Spiel, wenn sich die Konstellation ändert. Trotzdem oder gerade deshalb liebt das Publikum SISTER ACT und kann von der Show nicht genug bekommen, wie die Reaktionen beweisen.
Allerdings werden auch für SISTER ACT die Karten Tag für Tag weniger. Wer sich in diesem Sommer noch einmal richtig begeistern lassen will und seinen Spaß an den tanzenden Nonnen ausgelassen feiern möchte, hat dazu am besten am 9. und am 10. August Gelegenheit.
Theatervergnügen vermittelt auch DIE SCHÖNE UND DAS BIEST. Dieses Märchen für Groß und Klein ist ein heimlicher Publikumsrenner und ein Volltreffer bei den Familien. Die Vorstellungen sind über die Generationen hinweg sehr beliebt und Eltern und Kinder, Großvater und Enkel, Familien vom Kleinkind bis zur Oma besuchen das Märchen und amüsieren sich zusammen.
Die Vorstellungen an den Wochenenden sind deshalb immer sehr gut besucht. Großeltern und Eltern sollten sich jetzt Karten für die Feen, das Biest und die Schöne sichern, bevor es zu spät ist.
Last but not least gibt es noch die großen, die spektakulären Musikdramen, die in dieser Spielzeit für so viel Furore gesorgt haben. FRANKENSTEIN und KALTE FREIHEIT – SPION ZWISCHEN DEN GRENZEN sind der Beweis, dass das neue Musiktheater, das seit ein paar Jahren auf der Luisenburg zu sehen ist, erfolgreich sein kann. Die Aufführungen sorgen bei der Kritik und dem Publikum gleichermaßen erst für Erstaunen und dann für Begeisterung.
Gerade das so oft missverstandene und unterschätzte Format des unterhaltenden Musiktheaters, kurz Musical genannt, ist mit vielen Vorurteilen behaftet. Es gelingt bundesweit nur langsam, die Vielfalt und Unterschiedlichkeit des Musiktheaters in den Köpfen durchzusetzen.
Mit FRANKENSTEIN kommt ein Drama auf die Bühne, das menschliche Schicksale so weit ausreizt, dass Grenzen erreicht und überschritten werden. Ein Blick in die Abgründe unserer Existenz. Das Stück erzählt vom Menschen, seinem Leben und seinem Vermögen. Dabei wird nichts ausgespart und oder beschönigt. Auf der Bühne entsteht mit allen Mitteln des Theaters eine Sphäre, in der die menschliche Leben in einem anderen Licht erscheinen lässt. Es ist die Geschichte einer Grenzüberschreitung, die trotzdem so spannend und wirkungsvoll erzählt wird, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer Emotionen zeigen. Theater, das bewegt.
Nur noch an drei Tagen ist dieses Drama zu erleben.
KALTE FREIHEIT – SPION ZWISCHEN DEN GRENZEN ist ein dokumentarisches Musiktheater, das ein reales historisches Ereignis zu einer dramatischen Story umwandelt, in der Menschen unverschuldet unter großem Druck geraten.
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und der Beginn der Teilung Europas ersteht auf der Felsenbühne wieder. In einer Atmosphäre aus Angst und Verzweiflung, aus staatlichem Terror und Rechtlosigkeit, entfaltet sich eine wahrhaftige Geschichte um Flucht und Vertreibung.
Im Mittelpunkt steht eine Figur, Stanislav Liska, die zwischen Befehl und Gewissen einen Weg finden muss, dem Druck standzuhalten und nicht unter dem beginnenden Terror der kommunistischen Machthaber zu zerbrechen.
Vor dem Publikum entsteht diese untergangene Welt neu, sie entfaltet ihre Schrecken und die Konflikte jener Jahre des Kalten Krieges werden lebendig. Das musikalische Drama hat nur noch zwei Vorstellungen.
Save the Date
Damit Sie keinen wichtigen Termin mehr verpassen, haben wir hier eine Übersicht für Sie, was in den kommenden Wochen ansteht:
30.7. – 9 Uhr: Weißwurstfrühstück mit Bier und der süßen Senftlin
Nach dem großen Erfolg am 16. Juli haben alle Interessierten sowie Besucherinnen und Besuchern der BRANDNER-KASPAR 2-Vorstellung am 30. Juli die letzte Chance gemeinsam mit den Darstellerinnen und Darstellern ein himmlisches Weißwurstfrühstück zu genießen. Für einen Unkostenbeitrag von 8,50 € gibt es vor der Vorstellung ab 9 Uhr im Oberen Foyer des Festspielhauses und im Anschluss ab 12 Uhr im Luisenburg-Resort Weißwurst, Bier, Brezen, schöne Gespräche und den Cast hautnah und in Farbe. Wer also wissen möchte, wie viele Weißwürste der Brandner Kaspar essen kann oder ob Kirschgeist und Brezen die beste Kombi ist, der muss am 30. Juli ab 9 Uhr unbedingt auf der Luisenburg vorbeischauen! Auch der Boandlkramer Eisi Gulp freut sich auf Sie und lädt sie ganz persönlich dazu ein:
Karten gibt es unter tickets.luisenburg-aktuell.de oder für Spontanentschlossene direkt vor Ort!
3.8. – 19:00 Uhr: Lesung
Willkommen in der schönen neuen digitalen Welt – über Maschinenmenschen, Roboter und Cyborgs
Eine Lesung mit Paul Kaiser, Nikola Norgauer und Julian Niedermeier aus BRANDNER KASPAR und Lara Bruder und Katharina Plank aus DIE SCHÖNE UND DAS BIEST, in der Geschichten über Prometheus, den Golem, Chimären und Androide erzählt werden.
Diese Lesung findet im Fichtelcafe am Marktplatz in Wunsiedel statt.