Die Luisenburg-Festspiele finden 2020 nicht statt

Die COVID-19 Krise lässt der Stadt Wunsiedel keine andere Wahl

Die Stadt Wunsiedel hat in einer Stadtratsitzung am 23. April 2020 beschlossen, die Luisenburg-Festspiele 2020 auf das kommende Jahr zu verschieben. Diese Verschiebung der Theateraufführungen auf der Felsenbühne und im Felsenlabyrinth, die für die Spielzeit 2020 geplant waren, war aus Sicht der Stadt notwendig und zwingend, um eine Gefährdung von Menschenleben auszuschließen.

Die durch die COVID-19 Krise verursachten gesundheitsbedingten und infektiologischen Maßnahmen, die zu erfüllen allen ausnahmslos aufgegeben ist, lassen einen Spielbetrieb in diesem Sommer definitiv nicht mehr zu. Der Schutz der Zuschauer und der Mitarbeiter und Künstler hat oberste Priorität und kann nich relativiert oder riskiert werden.

Wie der Erste Bürgermeister der Festspielstadt, Karl-Willi Beck, betonte, ist diese Entscheidung der Stadt unter dem faktischen Druck der Verhältnisse gefallen, die der Stadt keine andere Wahl gelassen haben. “Wir haben lange alle Optionen geprüft und abgewogen, immer in der Hoffnung, Theater, wie wir es alle lieben, ist doch noch möglich”, sagte Karl-Willi Beck, nicht nur der oberste Dienstherr der Festspiele, sondern selbst ein leidenschaftlicher Liebhaber des Theaters,” aber am Ende war der Schutz von Leben mit Theater nicht zu vereinbaren.”

Die vielfältigen Konsequenzen dieser Entscheidung werden in den zuständigen Abteilungen der Stadt und bei den Festspielen zurzeit geprüft und abgewogen. Fest steht, dass diese Verschiebung sämtliche Aufführungen der Felsenbühne und des Felsenlabyrinths betrifft, die eins zu eins auf den Sommer 2021 übertragen werden.

Die Festspielleitung unter Birgit Simmler, der künstlerischen Leiterin, und Harald Benz, dem kaufmännischen Leiter, haben sich mit Beginn der Krise auch auf dieses Szenario vorbereitet. “Wir haben immer gehofft, aber mussten uns auch damit beschäftigen, dass es in diesem Sommer keine Aufführungen mehr geben kann”, so Harald Benz, “und deshalb haben wir uns intensiv um alle Fragen gekümmert, die jetzt auf uns zukommen und sind so gut wie es geht vorbereitet.”

Die Verschiebung der Spielzeit ist bereits organisiert worden und es gibt einen vorläufigen Spielplan 2021. Auch in der Frage der Verträge und der Vereinbarungen mit den Partnern und Beteiligten ist man schon einen erheblichen Schritt weiter. “Die Rettung der Spielzeit war das erste Ziel, um diese dann auf den nächsten Sommer zu verlegen”, sagte Birgit Simmler, “denn alle wollen spielen, alle wollen auch 2021 dabei sein und Teil des Programms bleiben.”

Trotzdem ist die Verschiebung ein schwerer Schlag für die Künstlerinnen und Künstler, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. “Es gibt unter Corona keine Sicherheit für das Ensemble und das Haus, weshalb ein Probenbetrieb unmöglich wurde”, so Birgit Simmler weiter,” und für die Zuschauer gilt das Gleiche: wir können ihre Sicherheit nicht gewährleisten.”

Jetzt gilt es sozialverträgliche Regelungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, den Künstlerinnen und Künstlern zu helfen und die Abwicklung der Spielzeit voranzutreiben. “Wir haben eine Lösung für diejenigen, die bereits Karten gekauft haben, die wir auf der Website der Festspiele ankündigen und auch die Abwicklung und der Neustart sind weit gediehen”, so Harald Benz zu den wichtigen Fragen im Zusammenhang mit der Verschiebung.

Der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, der vor der Verschiebung konsultiert wurde, betonte: „Als begeisterter Besucher der Luisenburg-Festspiele bedauere ich es sehr, dass die Aufführungen dieses Jahr nicht stattfinden können. Diese Theater-Festspiele sind in vielerlei Hinsicht besonders: Sie präsentieren erstklassige Stücke, arbeiten auf einem sehr hohen künstlerischen Niveau und spielen vor einer faszinierenden Naturbühne – ein großartiges Gesamtpaket. Ich freue mich schon auf die künftigen Festspiele in besseren Zeiten. Der Freistaat Bayern wird den Luisenburg-Festspielen auch in Zukunft ein verlässlicher Partner sein.“

Foto: Luisenburg-Festspiele/Florian Mied

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