Es ist in jedem Jahr das gleiche Ritual: Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit und nachdem die Saison künstlerisch und technisch abgeschlossen ist, muss das Theater und das Festspielgelände für den Winter präpariert werden.
Am Sichtbarsten wird das im Zuschauerraum, wenn das Zeltdach in aufwändiger Arbeit abgebaut und sicher verstaut wird. In diesem Jahr waren vom 14. bis 16. Oktober die Bühnentechniker der Luisenburg mit der Unterstützung von Mitarbeitern des Wunsiedler Bauhofs am Werk, das Dach einzuziehen und fachgerecht zu lagern.
Mit zwei Spezialisten der Zeltbaufirma ZIMMERMANN aus Tengen in Baden-Württemberg, die federführend beim Auf- und Abbau sind, wurde die insgesamt 1,5 Tonnen schwere PVC-Zeltplane aus den Verankerungen gelöst und Schritt für Schritt eingezogen. Das transluzente Material mit einer Größe von insgesamt 1251qm ist 52 Meter lang und 33 Meter breit.
Das sind eindrucksvolle Zahlen, die belegen, dass das schützende Dach viel massiver ist, als es erscheint. Die leichte, luftige Konstruktion muss, um stabil zu sein, an insgesamt vierzehn Spezialverankerungen im Felsenlabyrinth fixiert werden. Das sind sogenannte Gebirgsanker, die im Alpinbau verwendet werden und die jeweils einen Meter tief im Granit liegen. Rechnet man die Stahlseile dazu, wiegt die Dachkonstruktion insgesamt 5 Tonnen.
Das Team um Fabian Schröter, dem technischen Leiter auf der Luisenburg, hat da einiges zu stemmen und zu verstauen, damit auch im nächsten Jahr die Zuschauer sicher und vor Wetter geschützt die Vorstellungen genießen können.