Der Theatermacher geht! Super Bilanz zum Abschluss der Ära Lerchenberg auf der Luisenburg

Mit der letzten Vorstellung der „Zauberflöte“ endeten am 20. August die 127. Luisenburg-Festspiele.

Die Abschiedsspielzeit des langjährigen Intendanten Michael Lerchenberg war von großer öffentlicher Aufmerksamkeit, sowohl in der regionalen als auch überregionalen Presse, begleitet. Zahlreiche Ehrungen und Danksagungen für die Leistungen Michael Lerchenbergs, darunter der Friedrich-Baur-Preis und der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, zeugten von der überragenden Bedeutung seiner 14-jährigen Intendanz für die Luisenburg, für die gesamte Region Oberfranken und ganz Bayern.

Nun, nach Abschluss der Spielzeit, sprechen auch die Zahlen eine deutliche Sprache: mit 140.682 Besuchern ist die Spielzeit 2017 die dritte in Folge über 140.000 Besuchern. Die vier Eigenproduktionen der Festspiele wurden von insgesamt 108.955 Besuchern gesehen.

Mit 38.949 Besuchern ist das Familienmusical „Heidi“ von Eva Toffol mit Abstand das erfolgreichste Stück dieser Luisenburg-Spielzeit 2017. Das Publikum, darunter auffallend viele Erwachsene, zeigte sich begeistert von dieser Uraufführung in der Regie und Choreographie von Eva-Maria Lerchenberg-Thöny. Michael Lerchenberg zum Erfolg des Familienstücks: „Dieses schöne, aber auch dramatische Stück über ‚Heidi‘ war für Viele das Beste seit Jahren.“

Die Wiederaufnahme von Andrew Lloyd Webbers Musical „Cats“, diesmal mit Sophie Berner als Grizzabella, in der Regie von Hardy Rudolz und der Choreographie von Vanni Viscusi, fesselte 2017 32.198 Zuschauer. Zusammen mit 2016 bejubelten es 71.318 Besucher, und damit mehr als jedes andere Luisenburg-Musical.

In „Der Theatermacher“ von Thomas Bernhard mit dem Intendanten in der Titelrolle feierten 13.064 Zuschauer Michael Lerchenbergs Abschied von der Luisenburg – und das bei nur 8 Vorstellungen (inkl. Generalprobe)! „Das ist ein mehr als beachtliches Ergebnis und zeigt, dass auch so ein kontroverser, provokanter Autor wie Bernhard seinen Platz auf der Luisenburg haben kann. Und eine Bombenrolle, in der ich Abschied nehmen konnte von meiner geliebten Luisenburg-Bühne“, sagt Michael Lerchenberg zu der diesjährigen Klassiker-Produktion in der Regie von Carl Philipp von Maldeghem.

Alois Johannes Lippls Komödie „Die Pfingstorgel“ wurde von 24.744 begeisterten Volkstheaterliebhabern gesehen.

Die so beliebten Konzerte auf der großen Bühne besuchten insgesamt 7.761 Zuschauer. Publikumsrenner war erwartungsgemäß die EAV mit 3.631 Besuchern an zwei Terminen. Und im „Best Of“-Konzert am 23. Juli erlebten mehr Luisenburg-Fans als bei jedem anderen Konzert drei Stunden Hexenkessel mit zahlreichen Luisenburg-Stars der vergangenen 14 Spielzeiten.

Die acht ausverkauften kleinen Veranstaltungen im Museumshof verfolgten 1.201 Zuschauer. Die musikalische Lesung „Pfarrer, Pfaffen und Pastoren“ von und mit Michael Lerchenberg und Tubist Florian Burgmayr war mit einer Auslastung von 103% bei drei Vorstellungen der Renner im Programm „LuisenburgXtra“.

Die Opern- und Operettengastspiele nach dem Ende der Schauspielsaison lockten knapp 20.000 Besucher auf die Luisenburg, davon entfielen 6.807 auf eine zauberhaften „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozarts und 13.150 auf Emmerich Kálmáns Operette „Die Csárdásfürstin“.

Insgesamt 2808 Menschen aller Altersstufen nahmen die Angebote der Jungen Luisenburg wahr. Besonders beliebt waren die Stückvorbereitungen zum Familienmusical „Heidi“ in Schulen und Kindergärten – an 71 Terminen konnten damit 1685 Kinder erreicht werden. Schüler aus 21 Klassen erlebten das Klassenzimmerstück zum Thema Mobbing „#MonkeyBusiness“ von Stefan Ey.

Zu den 140.682 begeisterten Zuschauern der Luisenburg-Festspiele kommen noch die Besucher des Gastspieles „ Ernst Hutter & die Egerländer Musikanten“, mit denen der Festspielsommer am 29. August um 19:30 auf der Luisenburg endet.

Nach 14 Jahren endet nun die Ära Lerchenberg auf der Luisenburg. Über 1,9 Mio. Zuschauer kamen in dieser Zeit zu den Festspielen, von den 56 Eigenproduktionen waren 10 Uraufführungen, 23 wurden zum ersten Mal bei den Festspielen gezeigt. Die neu eingeführte Sparte Musical war von Anbeginn an ein Zuschauermagnet. Gut gemachtes Volkstheater wurde schnell zum Alleinstellungsmerkmal der Luisenburg. Und ständig wurde Neues erfolgreich gewagt, wie etwa das Schauspiel-Tanz-Theater „Bluthochzeit“. Vier Stücke erfuhren wegen des großen Erfolgs eine Wiederaufnahme, der schon legendäre ‚Brandner Kaspar“ war sogar 3 Jahre zu sehen. Als erste Festspielbühne hatte die Luisenburg eine Theaterpädagogik, der ‚Alte Theaterplatz‘ im Felsenlabyrinth wurde nach 150 Jahren als Spielstätte wiederentdeckt, die neue Reihe LuisenburgXtra ergänzte den Spielplan der großen Bühne. Auch die Entdeckung der Luisenburg als schönste Konzertbühne Oberfrankens ist Lerchenbergs Verdienst. In seiner Amtszeit wurden Ton- und Beleuchtungstechnik gewaltig modernisiert, der Um- und Neubau der Betriebsgebäude hat ein hochmodernes Theater entstehen lassen. Mit durchschnittlich 138.000 alljährlichen Besuchern ist Michael Lerchenberg der erfolgreichste Intendant in der langen Erfolgsgeschichte der Luisenburg-Festspiele Festspiele. Egal ob als Regisseur, Bühnenbildner oder Schauspieler war stets die unvergleichliche Felsenbühne seine wichtigste Partnerin. Aber auch das begeisterungsfähige Luisenburg Publikum war ihm Antriebskraft. Folgerichtig verabschiedete er sich nach seiner letzten Vorstellung vor einem ausverkauften Haus:

„Danke Wunsiedel! Und danke diesem wunderbaren Publikum. Für Euch habe ich 14 Jahre hier Theater gemacht! Servus!“

 

Foto: © Harald Dietz

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