Michael Lerchenberg ist der Theatermacher

„Der Theatermacher“ von Thomas Bernhard am 14.7. bei den Luisenburg-Festspielen

Am Freitag, 14.7. um 20.30 hat bei den Luisenburg-Festspielen „Der Theatermacher“ von Thomas Bernhard Premiere.

Die letzte Premiere der Spielzeit 2017 ist eine doppelte Erstaufführung: Nicht nur war das Stück selbst noch nie auf der Luisenburg zu sehen, auch war Thomas Bernhard – immerhin einer der schillerndsten und erfolgreichsten Schriftsteller der letzten 50 Jahre – noch nie in einem Luisenburg-Spielplan verzeichnet.

Der Staatsschauspieler Bruscon bereitet seinen großen Auftritt im Dorfgasthof „Schwarzer Hirsch“ vor. Seine Truppe besteht aus seiner Frau und seinen zwei Kindern. Aber was da der geplanten Vorstellung seines Stückes „Das Rad der Geschichte“ vorausgeht, wird dem österreichischen Kultautor zum eigentlichen Stück, zur eigentlichen „Menschheitskomödie“.

In einem wahrhaft weltumspannenden Monolog lotet Thomas Bernhard die Grenzen seiner Figur aus. Mal komödiantisch-pointiert, mal abgründig-philosophisch stellt sich Bruscon existenziellen Fragen – selbst scheinbare Banalitäten wie die Wahl der richtigen Suppe werden für diesen kompromisslosen Künstler zu einer absoluten Entscheidung über das Gelingen oder Scheitern seiner Vision.

In der Titelrolle des „Theatermachers“ verabschiedet sich Intendant Michael Lerchenberg von „seiner“ Luisenburg. „Ich habe 1980 als Schauspieler auf der Luisenburg begonnen, und so möchte ich mich auch von der Bühne verabschieden: als Schauspieler“ – bekennt Michael Lerchenberg. „Man wird als Schauspieler ja immer nach seinen Traumrollen gefragt – und der ‚Theatermacher‘ war, seit ich das Stück als junger Mensch gesehen habe, für mich immer eine solche Traumrolle. Das Stück und ich, das war Liebe auf den ersten Blick. Bruscon verkörpert etwas, das für mein Theaterverständnis zentral ist, nämlich Passion, also Leidenschaft und Leidensfähigkeit – ohne die sollte man gar nicht erst auf die Bühne gehen.“

Regie führt Carl Philip von Maldeghem, Intendant des Salzburger Landestheaters: „Es ist eine außergewöhnliche Aufgabe für mich als Regisseur, dieses Stück mit Michael Lerchenberg zum Ausklang seiner Intendanz an diesem speziellen Ort zu erarbeiten – „Der Theatermacher“ ist ein kompromissloses Stück über das Leben und die Kunst – gleichzeitig komisch und tragisch, ein Stück über einen Künstler, der die ganze Welt auf die Bühne bringen will und der mit seinem Theater etwas bei den Menschen bewegen möchte.“

Alfred Schedl, der Luisenburg-„Brandner Kaspar“, spielt den Wirt, die Kinder des Theatermachers werden von Carolin Waltsgott und David Zieglmaier dargestellt, Adela Florow ist Frau Bruscon und Josepha Sem steht als Wirtin Alfred Schedl zur Seite.

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