Pressestimmen zur Premiere von „Bluthochzeit“

Tanztheater zwischen Liebe und Tradition

„Lorcas ‚Bluthochzeit‘ in einer brillanten Komposition aus fesselndem Sprech- und emotionalem Tanztheater wird dem Anspruch als Vorreiter in der deutschen Open-Air-Tanzszene gerecht“, schreibt Christiane Gut in DER NEUE TAG am 18. Juli 2016.

„In der Inszenierung von Eva-Maria Lerchenberg-Thöny vor der gewaltigen Naturkulisse auf der Luisenburg wird die poetische Sprache des spanischen Dichters mit Tanz und Musik vollendet“, folgert sie in ihrer Kritik und betont, dass „ihre, Frau Lerchenberg-Thönys Arbeiten gesellschaftskritisch, oft mit politisch-aktuellem Bezug sind.“

Zum Spiel des Ensembles sagt sie, dass „die wundervolle Katy Karrenbauer als Mutter, Maria Kempken als Braut, Marc Schöttner als Leonardo Felix und Peter Scheufler als Bräutigam faszinieren, ebenso wie der großartige tschechische Tänzer Jiri Kobylka, den Tod gibt.“

„Lerchenberg-Thöny versteht das Stück im Spannungsfeld zwischen Liebe und Erotik, zwischen Individuum und Gruppenzwang und lässt die Schauspieler ihre Emotionen heraustanzen“, sagt Frau Gut zur Inszenierung, die “je weiter sie voranschreitet, desto packender werden die Tanzszenen. Im Mittelpunkt und unvergessen die Liebesszene zwischen der Barut und Leonardo.“ Für Frau Gut ist dieser Tanz „Ausdruck tiefster, nicht zu bändigender Leidenschaft, der vergebliche Kampf der Vernunft gegen das Gefühl.“

Besonders der Schluss „des fesselnden Spektakels“ prägt sich ihr ein: “Alle tanzen, stampfen, marschieren und im Vordergrund töten sich beide Männer.“

‚Bluthochzeit‘ ist für sie „unterm Strich ein beeindruckendes Erlebnis mit unglaublich engagierten Schauspielern, die den hohen Ansprüchen gerecht werden, das Publikum fordern, aber nicht überfordern.“

Michael Weiser im NORDBAYERISCHEN KURIER schreibt nach der Premiere: „In den Augenblicken, in denen das Individuum der geschlossenen Gesellschaft entgegentritt, entfaltet die Inszenierung von Eva-Maria Lerchenberg-Thöny ihre stärksten Momente.“ Er lobt den Mut „was nicht gesagt werden kann, soll in Tanz erklärt, soll in Bewegung übersetzt werden.“ Er weiß „dass ist neu für die Luisenburg: Tanztheater sowieso, erst recht in dieser Kombination.“

Neben dem Mut zum Wagnis lobt er Maria Kempken und Marc Schöttner „die eine Show abziehen, die gleichermaßen erotisch wie irrational ist. So ist Liebe, mehr noch: So wirkt Leidenschaft.“

Sein Resümee: “Der Tanz zeigt, wovon wir schweigen müssen – weil wir’s nicht sagen können. Immer noch ein Wagnis. Aber endlich beglückend geglückt. Allein für den Mut zu diesem Abend dürfte man der Luisenburg schon Lob aussprechen. Für diese hoch emotionalen Szenen muss man es.“

Michael Thumser schreibt in der FRANKENPOST am 18. Juli 2016 in seiner Überschrift: “Das Experiment ‘Bluthochzeit’ gelingt grandios: Erstmals verbinden sich auf der Luisenburg Schauspiel und Tanz, und das Premierenpublikum jubelt.”

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